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Keltenmusik dringt nicht nur aus Irland oder Schottland zu uns, auch im Nordwesten der iberischen Halbinsel exisitiert eine jahrhundertealte Enklave keltischer Kultur. In der Provinz Galizien erklingt sogar der Dudelsack, das Kelteninstrument schlechthin. Neben Hevia ist Carlos Núñez der profilierteste Gaitero (Dudelsackspieler) Spaniens. Zuletzt legte der Künstler aus Vigo die verborgenen Verbindungen zwischen Galizien und der andalusischen, jüdischen und nordafrikanischen Musik offen. Für sein ambitioniertes Albumprojekt Os Amores Libres brachte er so illustre Gäste wie die israelische Sängerin Noa, Theresa Salgeiro von Portugals Kultband Madredeus, aber auch Jackson Browne und Simon Emmerson vom Afro Celt Sound System unter einen Hut. Auf Mayo Longo konzentriert sich der 30-jährige Künstler wieder auf die traditionellen Weisen seiner Heimatregion. Allerdings unterstreicht die begnadete Anabela aus Lissabon mit ihrer anrührenden Stimme in gleich vier Stücken die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu Portugal. Carlos' Kooperation mit Roger Hodgson, Ex-Sänger von Supertramp in dem Ohrwurm "The Moon Says Hello" setzt einen poppigen Akzent. Und mit dem derb-fröhlichen Seemannslied "Capitán Nemo" entführt Ronnie Drew, Sänger der Dubliners, den Hörer in eine rauchgeschwängerte Taverne am Hafen von Vigo. Das Album entpuppt sich als vollkommen gelungene, leidenschaftliche und abwechslungsreiche Hommage an das iberische Keltentum. Auch diesmal unterstreichen Gastauftritte portugiesischer, bretonischer und irischer Künstler Carlos' Bestreben, den weltoffenen Charakter der Keltenmusik zu fördern, wie er es schon in den 90er Jahren in seinen gemeinsamen Arbeiten mit den Chieftains tat. Fazit: Mayo Longo ist ein Glücksgriff für Anhänger keltischer Klänge. -Wolfgang Zwack |
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