Tree of Life

Lila Downs

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 9. November 2000
Verkaufsrang: 77905 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0724384979829
ASIN: B00004X0PS (Amazon-Bestellnummer)
Tree of Life - Lila Downs
Bei ihrem zweiten Anlauf im Bereich der USA erleben wir Lila Downs mit einem wesentlich stärkeren Element von Folklore als bei ihrem Debüt. Sie taucht tief ein in die mystische Symbolwelt der mexikanischen Ureinwohner (Mixteken, zu denen auch ihre Vorfahren mütterlicherseits zählen) - was aber nicht bedeutet, dass das gesamte Album aus Liedern der Vorfahren besteht. Da ist auch "Nueve Viento" ('Neuer Wind') zu finden, ein Bolero-Stück, das einen in seiner Vielfalt ebenso erfreut wie alles, was aus dem Buena Vista Social Club kommt.
Aber das Herz dieses Albums schlägt da am heftigsten, wo es sich entblößt und aus dem kargen "Yunu Yucu Ninu" (das sie bei ihrem Debüt anders interpretierte) ein geradezu unheimliches Vergnügen wird. Lila Downs ist mit einer bemerkenswerten Stimme gesegnet, durchlief eine Schulung an der Oper, erhielt einen Einblick in den Jazz und kann daher ein breites Spektrum anbieten. "Tres Pedernal" erinnert an die heiseren Tropicalia von Gal Costa. Dies ist eine Platte, die durch ihren Einblick in die Kultur und Überlieferung der Eingeborenen viel tiefer geht als mexikanische Popmusik. Lila Downs qualifiziert sich hier als seriöse Sängerin mit Talent und Tiefe. -Chris Nickson
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Die Amerikaner hat sie bereits mit ihrem neuen Album Tree Of Life verzaubert. Lila Downs, Tochter einer mixtekischen Mutter und eines nordamerikanischen Vaters, verbindet das traditionelle Musikerbe dies- und jenseits des Rio Grande. Die oftmals historisch überlieferten Texte singt sie auf Spanisch und den Sprachen der Ureinwohner Mexikos, verwendet dazu Latino-Jazz und Folklore, die "Ranchera" ebenso wie die "Corrido" und den "Bolero" zu klagenden Indianermelodien.
Mystik und Philosphie sind der rote Faden, der sich durch die teils fragilen, teils kraftvollen Lieder über die Naturgewalten, die Stierkampfarena, das ewige Ritual zwischen Leben und Tod zieht. Stolz und demütig trotzt sie den abgenutzten Worldmusic-Klischees, singt "Simuna" wie eine Schwester von Tom Waits, ist auf dem Lied der Steine "Tres Pedernal" kindlich weise und auch komische Frau, beschwört zu feinen Gitarrenakkorden und Stimmgeflüster den dunklen Berg "Icnocuicatl". Auf "Uno Muerte", dem Lied über den Tod, bewegt sie sich zwischen Enrico Morricones Filmmusik und authentischem Indianergesang zu Trommeln. So wächst der Lebensbaum des exotischen Vogels Lila Downs, die zudem noch wie die mexikanische Malerin Frida Kahlo aussieht. -Ingeborg Schober