Sieben Jahre in Tibet

Brad Pitt, David Thewlis, B.D. Wong

DVD
Ausgabe vom 2. Oktober 2000
Verkaufsrang: 26970 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4040316720984
ASIN: B00004Z37A (Amazon-Bestellnummer)
Sieben Jahre in Tibet - Brad Pitt, David Thewlis, B.D. Wong
Wenn Brad Pitt (Fight Club, Rendezvous mit Joe Black) nicht für die Rolle des österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer unterschrieben hätte, wäre es denkbar, dass diese aufwändige, 70 Millionen Dollar teure Produktion nie entstanden wäre. Sieben Jahre in Tibet war einer der beiden Filme (neben Martin Scorseses exquisitem Kundun), die sich 1997 den historischen Konflikten zwischen China und Tibet annahmen und sie, durch die Augen des jungen Dalai Lama betrachtet, erzählten. Mit der Teilnahme von Pitt konnte sich diese Adaption von Harrers gleichnamigem Buch jedoch mehr auf dessen Person konzentrieren, einem Mann, dessen Leben als Mitglied der Nazipartei durch die Erlebnisse in Tibet und die Bekanntschaft mit dem Dalai Lama völlig verändert wurde.
Nachdem sie den gefährlichen Aufstieg zum Gipfel des Nanga Parbat und Zwangsarbeit in einem britischen Kriegsgefangenenlager überlebt haben, erreichen Harrer und sein Bergführer Peter Aufschnaiter (sympathisch gespielt von David Thewlis, Dragonheart und Big Lebowski) die tibetische Stadt Lahsa, in der der 14-jährige Dalai Lama als Herrscher über Tibet lebt. Der Aufenthalt der beiden ist länger, als sie erwartet hätten (die "sieben Jahre" des Titels) und ihr Leben wird für immer verändert als Folge ihrer Nähe zum tibetischen Herrscher und dem friedlichen buddhistischen Volk. China bedroht das Land mit Invasion, doch Sieben Jahre in Tibet widmet sich mehr der Betrachtung tibetischer Geschichte durch die Augen der Besucher. Der Film ist angefüllt mit beeindruckenden Bildern und wunderbaren Augenblicken des Erlebens, der Sanftmut und warmherziger Spiritualität. Und auch wenn er nicht die Idealbesetzung ist, schafft es Pitt, seiner Rolle die nötige Ernsthaftigkeit entgegenzubringen. Was hier allerdings fehlt, ist Verständnis dem jungen Dalai Lama und der Kultur Tibets gegenüber.
Während Kundun die Handlung allein aus Sicht des Dalai Lama erzählt, zeigt Sieben Jahre in Tibet die Erlebnisse eines Außenseiters. Das Ergebnis gibt dem Zuschauer das Gefühl, als sei nur ein Teil des Gesamten erzählt worden - oder die falsche Geschichte. Doch Harrers Memoiren sind bewegend und einfühlsam und Regisseur Jean-Jacques Annaud (Der Bär, Der Name der Rose) hat sehr effektiv sowohl deren Aufrichtigkeit als auch deren prächtige Größe in diesem nicht ganz makellosen, aber lohnenswerten Film eingefangen.
-Jeff Shannon

Das Bonus-Material zu Sieben Jahre in Tibet enthält eine 25-minütige Filmdokumentation samt Interviews mit Brad Pitt, David Thewlis und Jean-Jacques Annaud. Das Making Of bietet wunderbare Einblicke in die Dreharbeiten, so etwa wie Lhasa, die heilige Stadt der Tibeter in Argentinien als Kulisse nachgebaut wurde oder welche Schwierigkeiten die Arbeit mit Yaks bereitete. Textafeln mit Produktionsnotizen und Informationen zu Regisseur und Hauptdarstellern runden die Specials ab. Nicht ganz zum Film passend, aber für Brad-Pitt-Fans sehr amüsant, ist ein Quiz zur Person, bei dem richtige Antworten mit Applaus, falsche mit launigen Kommentaren von "Brad Pitt" bedacht werden. -Alexander Röder