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31 Jahre hat es gedauert, bis aus den ersten Anfängen einer Schulaufführung im Jahr 1968 diese aufwendige englische Verfilmung von Tim Rices und Andrew Lloyd Webbers Musical Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat entstand. 78 Minuten lang wirbeln in den Hauptrollen Donny Osmond, Maria Friedman (Chicago) und Richard Attenbourough (Jurassic Park) durch die Kulissen und auch Denver-Biest Joan Collins hat einen kleinen Gastauftritt. Die Regie führte David Mallet. Inhaltlich und auch von der Kulisse her ähnelt Joseph einem anderen Welterfolg Webbers, nämlich Jesus Christ Superstar. Allerdings ist hier alles harmloser, oberflächlicher und verspielter, kindgerecht eben, denn Joseph ist ein echtes Familienmusical. Bonbonfarben wie Josephs Mantel, den er von seinem Vater Jakob, dem Stammvater Israels geschenkt bekommt, ist die Ausstattung dieser Verfilmung und passt zur kunterbunten Musikmischung, die Webber vor uns ausbreitet. Höhepunkt ist hierbei sicher der Auftritt des Pharaos (Robert Torti) als Elvis-Presley-Verschnitt und Judas' Solo (Gerry Mcintyre), der den aufgebrachten Joseph mit Harry-Belafonte-Charme und Reggae-Rhythmen zu erweichen sucht. Wenn es zwischendurch mal in den Harem geht, sind auch Szenen mit dezenter Erotik zu sehen, aber die sind für Kinder harmlos genug. Die Handlung, die dem alten Testament entlehnt wurde, ist nicht so wichtig, Hauptsache es geht gut aus und die elf Brüder Josephs meistern die moralische Prüfung am Schluss erfolgreich. Falls irgendwas unklar bleibt: Das beigefügte, hübsch bebilderte Textheft mit der Übersetzung von Deutsch-Rocker Heinz Rudolf Kunze lässt einen nicht im Stich. Dieses Video ist geeignet für Kinder ab acht Jahren und für naiv gebliebene Erwachsene, vor allem wenn sie auf Musicals im Allgemeinen und auf Andrew Lloyd Webber im Besonderen stehen. -Daphne von Unruh |
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