Giuseppe Verdi - Don Carlos / Alagna, Hampson, Mattila, van Dam, Meier - Antonio Pappano, Luc Bondy, Théâtre du Châtelet

Roberto Alagna, Yves-André Hubert, Karita Mattila, Waltraud Meier, José Van Dam

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EAN/ISBN: 0706301631829
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Giuseppe Verdi - Don Carlos / Alagna, Hampson, Mattila, van Dam, Meier - Antonio Pappano, Luc Bondy, Théâtre du Châtelet - Roberto Alagna, Yves-André Hubert, Karita Mattila, Waltraud Meier, José Van Dam
Conductor Antonio Pappano Thatre du Chatelet, Paris - with Roberto Alagna, Thomas Hampson, Karita Mattila and the Orchestre de Paris. 2 Kassetten
William Shakespeare war Giuseppe Verdis Lieblingsdramatiker. Doch gleich auf Platz zwei folgte Friedrich Schiller. Mit dem deutschen Schriftsteller und Bühnenautor verband ihn nicht zuletzt der Kampf für Gedankenfreiheit und das unaufhörliche Streben nach Liberalität und Aufklärung. Deshalb war es nur folgerichtig, dass Verdi in seiner Laufbahn als Komponist mehrere Male Theaterwerke von Schiller in Opern verwandelte. Hier wären etwa die Vertonungen von Giovanna d'Arco (Die Jungfrau von Orleans), Luisa Miller (Kabale und Liebe) sowie I Masnadieri (Die Räuber) zu nennen. Und natürlich darf auch Don Carlos nicht unerwähnt bleiben. Aus diesem Bühnenstück machte Giuseppe Verdi eine Oper in fünf Akten - erste Fassung 1867, später wiederholt überarbeitet -, die inhaltlich die Schwerpunkte im Vergleich zu Schillers Vorlage ein wenig anders setzte. Während Schillers epische Tragödie als intimes Kammerspiel mit streitlustigem Grundton angelegt war, betonte Verdi eher die lyrischen Momente und den Themenkomplex der unerfüllbaren Liebe.
Luc Bondy strich in seiner Inszenierung am Pariser Théâtre du Châtelet diesen Aspekt mit erfinderischen Regieeinfällen besonders anschaulich und plakativ heraus. Der gebürtige Züricher, der sich bei den Festspielen in Salzburg, an der Berliner Schaubühne und mit Opernarbeiten wie Lulu und Wozzeck einen Namen gemacht hat, ließ damals seine Akteure den Konflikt zwischen Liebessehnsucht und Liebesentzug in einem stilsicher und geschmackvoll eingerichteten Ambiente austragen. Kostümdesignerin Moidele Bickel und Bühnenbildner Gilles Aillaud haben dafür ein klares Konzept mit strengen, aber wunderschönen Farben und Formen entworfen.
Mithilfe des Orchestre de Paris hat eine renommierte Riege internationaler Stars diese zu Recht hochgelobte Aufführung mit ihrer Sangeskunst veredelt. Robert Alagna, der sein Debüt in La Traviata gab und seither in vielen wunderbaren Produktionen zu sehen war, überzeugte in der Titelrolle sowohl stimmlich als auch schauspielerisch. Die begnadete Karita Mattila aus Finnland meisterte in der Figur der Elisabeth de Valois komplizierteste Passagen scheinbar mühelos und legte viel Hingabe in ihre Partie. Die stets verlässliche Waltraud Meier, bekannt vor allem als Wagner-Sängerin, zeigte als Prinzessin Eboli einmal mehr, dass sie mit Fug und Recht zur Elite der europäischen Klassik-Interpretinnen gerechnet wird. Was für ein grandioser Opernabend! -Harald Kepler