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Der nachdenklichen, balladesken Seite der ersten elf Jahre Schaffenszeit des Marius Müller-Westernhagen ist hier ein ganzer Sampler gewidmet. Dessen Anschaffung lohnt sich allerdings durchaus, wenn man die frühe, Blues-durchtränkte Seite des heutigen Megastars schätzt. Um zwischenmenschliche Beziehungen, Liebe, Einsamkeit und Alkohol drehen sich alle 13 Stücke, von denen zumindest Drei einen Kultstatus bei Westernhagen-Fans innehaben. Den traurigen Abgesang eines Alkoholikers auf seinen einzigen Freund, einer beliebten schottischen Whiskymarke, "Johnny W.", müsste wohl jeder bekennende Anhänger des Allround-Talentes, der seine Karriere eigentlich als Schauspieler gestartet hatte, mittlerweile auswendig kennen, wie spätere Livemitschnitte beweisen. Das wunderschön einfache Liebesbekenntnis "Lass uns Leben" hat 1983 auf den meisten Teenie-Parties die "Klammertanz"-Phase eröffnet und den Weg zu so mancher Liebschaft geebnet. Dem reinrassigen Blues "Geiler is' schon" schließlich verdanken wir die Zeile: "Ich brauche kein' Whisky und kein Kokain aber geiler is' schon als in der Gosse zu liegen", quod erat demonstrandum, betrachtet man den Meister heutzutage. Für einsame, nachdenkliche Stunden mit der oder dem Liebsten zu empfehlen, ebenso gut, um sich gepflegt zu besaufen oder zu suizidieren - so hat es wenigstens Stil. -Felix von Vietsch |
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