Hurricane

Denzel Washington, Vicellous Reon Shannon, Deborah Unger

DVD
Ausgabe vom 26. April 2001
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EAN/ISBN: 4011846002369
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Hurricane - Denzel Washington, Vicellous Reon Shannon, Deborah Unger
Der junge Profi-Boxer Rubin "Hurricane" Carter Denzel Washington wird des dreifachen Mordes angeklagt und unschuldig zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch sein Stolz bleibt ungebrochen Im Gefängnis kämpft er um ein Revisionsverfahren - vergeblich. Trotz seiner Aufsehen erregenden Autobiografie und des Engagements von prominenten Zeitgenossen wie Bob Dylan und Muhammed Ali bleibt er hinter Gittern und zieht sich resigniert in sich selbst zurück. Jahre später, als Carter der Außenwelt längst den Rücken gekehrt hat, gibt ihm ein Mensch, den er nie zuvor gesehen hatte, neue Hoffnung Der junge Lesra Martin Vicellous Reon Shannon ist von der tragischen Lebensgeschichte des "Hurricane" so bewegt, dass er sein Leben dem Kampf um Gerechtigkeit für Carter verschreibt. Zusammen mit seinen Freunden Lisa, Terry und Sam Deborah Kara Unger, John Hannah, Liev Schreiber arbeitet er fieberhaft und leidenschaftlich daran, die Unschuld von Rubin "Hurricane" Carter zu beweisen... Oscar-Preisträger Denzel Washington GLORY spielt die Hauptrolle in dieser leidenschaftlichen und dramatischen Geschichte um Hoffnung, Freundschaft und Gerechtigkeit, die Star-Regisseur Norman Jewison IN DER HITZE DER NACHT, MONDSÜCHTIG, JESUS CHRIST SUPERSTAR ebenso spannend wie sensibel inszeniert hat.

Film-Veteran Norman Jewison hat als einer der wenigen Filmemacher verstanden, dass eine überzeugende Film-Biografie oft nur entstehen kann, wenn man sich nicht sklavisch an die Fakten hält, sondern im Sinne der Geschichte Dinge vielleicht vereinfacht oder aus dem Plot verbannt. Wenn die Essenz der Geschichte dabei nicht verloren geht, hat dies nichts mit Verfälschung zu tun. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür stellt seine Filmbiografie Hurricane dar, in der er die wahre Geschichte des Boxers Rubin "Hurricane" Carter (Denzel Washington) erzählt, der 1967 für einen Mord verhaftet wurde, den er nicht begangen hatte.
20 Jahre saß Carter im Gefängnis, bis seine Unschuld bewiesen werden konnte. Jewison komprimiert diese Zeit nun auf die wichtigsten Ereignisse, ohne dabei Carters Integrität zu verletzen oder sein Leiden zu verharmlosen. In den Momenten, in denen der Film Gefahr laufen könnte, genau diese Fehler zu begehen, springt schließlich Denzel Washington ein, der einmal mehr mit einer beeindruckenden schauspielerischen Leistung aufwartet und einen mutigen Mann verkörpert, der zwar oft Mitleid erregt, seine Würde dabei jedoch niemals verliert.
Jewison versagt de facto nur in einem Punkt: Der Darstellung der Umstände, die zur Verhaftung Carters geführt haben. Denn er hat aus dem seinerzeit ermittelnden Detective, hier dargestellt von Dan Hedaya, einen absurd-bösartigen Menschen gemacht. Dies aber entspricht nicht unbedingt der Realität und simplifiziert die Geschichte in diesem Aspekt doch zu sehr. Diesen Fehler aber bügelt er mit der Figur von Lesra (Vicellous Reon Shannon) wieder aus, einem Teenager aus Brooklyn, der in den frühen 80er Jahren vom Schicksal Carters erfährt und ihn dazu ermuntert, nach Jahren der Agonie wieder für sein Recht - und den Beweis seiner Unschuld - zu kämpfen. Die aus der Freundschaft der beiden entstehende Vater-Sohn-Beziehung gibt dem Film denn auch Hoffnung. Hoffnung, die für Carter so viele Jahre zu einem Wort verkommen war, das letztendlich keine Bedeutung mehr zu haben schien.
In der Realität hatte der junge Lesra übrigens neun Helfer, allesamt Kanadier, die ihm im Kampf um Carters Freiheit zur Seite standen. Im Film sind sie in drei Charakteren zusammengefasst. Mit kleinen Kunstgriffen wie diesem gelingt es Jewison, aus einem guten Drehbuch einen noch besseren Film zu machen. Was am Ende daraus geworden ist, das ist ein Film, der sowohl den Geist wie die Seele gleichermaßen anspricht. -Jeff Shannon