Fromental Halevy: la Juive

Simone Young

CD, Audio CD
Verkaufsrang: 13572 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0743217959623
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Fromental Halevy: la Juive - Simone Young
Aus der Amazon.de-Redaktion
Die Wiederaufnahme von Fromental Halévys monumentaler Oper La Juive in den Spielplan der Wiener Staatsoper im Jahre 1999 - sie war dort zuletzt 1933 szenisch aufgeführt worden - ist eine begrüßenswerte Leistung aller Beteiligten. Der vorliegende Mitschnitt bietet eine fast ungeschnittene Version der Premiere: Da zunächst keine CD geplant war, stand später praktisch nur dieser eine Mitschnitt zur Verfügung!
Auch für den perfektionierten Musikbetrieb unserer Tage ist La Juive immer noch eine gewaltige Herausforderung: Im sängerischen Bereich etwa sind für die Hauptrollen ausgesprochen robuste und gut disponierte Sängerinnen und Sänger gefordert, die mit der exponierten Lage und der Länge ihrer Partien umzugehen verstehen. In dieser Hinsicht ist Soile Isokoski zweifellos an erster Stelle zu nennen. Sie gestaltet mit großer stimmlicher und darstellerischer Reife die schwierige Rolle der Rachel, die zur Zeit des Konstanzer Konzils (1414) in ein am Ende tödliches Spannungsfeld zwischen ihrem jüdischen (Zieh-)Vater Eléazar und ihrem seine Reichsfürstenidentität verschweigenden Geliebten Léopold gerät. Brillant bewältigt auch die Sopranistin Regine Schörg die andere weibliche Hauptpartie der Prinzessin Eudoxie. Zoran Todorovich als Léopold ist im ersten Akt noch weniger überzeugend, weil er dort mit stimmlichen Problemen zu kämpfen hat, fängt sich dann aber einigermaßen, ohne allerdings die außerordentliche Qualität zu erreichen, die sein Debütrezital auf CD hatte. Neil Shicoffs Leistung - er verkörpert den Eléazar - war möglicherweise nur im Zusammenhang mit der schauspielerischen Darstellung seiner problematischen Figur wirklich vollkommen zu würdigen: Spendet doch das Publikum nach seiner großen Arie im vierten Akt einen so enthusiastischen Beifall, dass die rein sängerische Leistung, die auf der CD zu hören ist, nicht der einzige Grund dafür gewesen sein kann.
Insgesamt ist zu sagen, dass der Hörer im ersten Akt durchaus Geduld und Durchhaltewillen benötigt, denn die Aufführung läuft hier mit einigen mäßigen sängerischen Leistungen doch recht schwerfällig an. Ab dem zweiten Akt ändert sich das allerdings schlagartig. Was bleibt, ist das Problem mit dem Text, denn unbegreiflicherweise hat man sich dafür entschieden, das Libretto nicht beizulegen. So kann man den Feinheiten der Handlung praktisch nicht folgen, zumal die Synopse im Beiheft recht dürftig ist. -Michael Wersin
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