Die Nacht des Jägers

Robert Mitchum, Shelley Winters, Lillian Gish

DVD
Ausgabe vom 17. Mai 2001
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EAN/ISBN: 4010232006905
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Die Nacht des Jägers - Robert Mitchum, Shelley Winters, Lillian Gish
In der amerikanischen Filmgeschichte ist Die Nacht des Jägers das seltenste und exotischste Exemplar. Er ist, gelinde gesagt, ein Meisterwerk. Und dies nicht allein, weil er die einzige Regiearbeit des herausragenden Schauspielers Charles Laughton (Spartacus, Zeugin der Anklage ist. Oder etwa, weil ihm das einzige verfilmte Solo-Drehbuch des legendären Filmkritikers James Agee (der bei African Queen Co-Autor war) zugrunde liegt. Die Wahrheit ist, dass es niemals seitdem einen Film gegeben hat, der diesem fantasmagorischen, überhitzten Stil nahekam. Hier vermischen sich der deutsche Expressionismus, religiöser Wahn, märchenhafte Fantasie (der Grimm-igsten Art) und das Thema des unbarmherzigen Verfolgers zu einem furiosen Gebräu. Die Geschichte selbst wirkt wie eine albtraumhafte Vorwegnahme all der Filme, die mit Scream Wiedergeburt und Höhepunkt erlebten.
Die Nacht des Jägers erzählt von einem wahnsinnigen Prediger (Robert Mitchum, der mit dieser Rolle seinen bemerkenswerten Bösewicht in Ein Köder für die Bestie ankündigte), der einen Jungen und seine kleine Schwester quält. Er heiratet sogar deren verwirrte Mutter (Shelley Winters, Die Höllenfahrt der Poseidon, Lolita) - und all dies nur, weil er sich sicher ist, dass die Kinder das Versteck kennen, in dem ihr verstorbener Vater, ein Bankräuber, die Beute des letzten Überfalls verborgen hat. Die Bilder sind dramatisch, ursprünglich und unvergesslich: der Schatten des Predigers, der über den Kindern in ihrem Schlafzimmer droht; die verzauberte Bootsfahrt auf einem Fluss, dessen Ufer von fantastischem Getier bevölkert sind; die auf die Fingerknöchel des unheiligen Mannes tätowierten Worte LIEBE und HASS; die goldenen Locken einer ertrunkenen Frau, die sich mit den Wasserpflanzen ihres nassen Grabes in der Strömung wiegen. All diese Eindrücke beeindrucken und beunruhigen noch heute die Zuschauer - und Filmemacher. -Jim Emerson