Grosse Pointe Blank

John Cusack, Minnie Driver, Dan Aykroyd

DVD
Ausgabe vom 11. Juli 2002
Verkaufsrang: 7686 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4011846004561
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Grosse Pointe Blank - John Cusack, Minnie Driver, Dan Aykroyd
Ein Profikiller mit depressiven Anwandlungen auf der Suche nach dem eigenen Ich fährt anläßlich eines Klassentreffens in seine Heimatstadt. Dort findet er in der Person seiner Jugendliebe neuen Lebenssinn. Die gelungene Komödie mit witzigen Dialogen und Situationskomiken persifliert das in Amerika zum Wahrzeichen erhobene Karrierestreben mit ausgeprägter Ellbogentechnik und Siegermentalität.

Das erste große Klassentreffen, zehn Jahre nach dem Ende der Schulzeit, hat genauso wie die Prom Night, der rituelle Abschlussball, in Amerika eine viel größere Bedeutung als bei uns. Es ist der Moment, in dem die Gegenwart mit den Träumen der Jugend konfrontiert wird. Noch einmal kann man zurückblicken, um sich dann möglichst befreit und gestärkt der Zukunft zuzuwenden. So ist es auch in den beiden "High School Reunion"-Filmen, die im Sommer 1997 beinahe parallel in unseren Kinos liefen, George Armitages Grosse Pointe Blank und David Mirkins Romy und Michele. Doch während bei Mirkin die Gesetze des Märchens herrschen und die ehemaligen Außenseiter über ihre Peiniger triumphieren, offenbart sich in Armitages bittersüßer Groteske der Wahnsinn der amerikanischen Vorstädte.
Martin Blank (ein wunderbar unscheinbarer und neurotischer John Cusack) - die von diesem Namen angedeutete Leere sollte man ruhig wörtlich nehmen - ist ein Profikiller und ziemlich erfolgreich, nur steckt er in einer verfrühten Midlife-Crisis. Aber das Klassentreffen in seiner Heimatstadt, zu dem er nicht nur aus sentimentalen Gründen geht, und das Wiedersehen mit seiner großen Jugendliebe Debi (Minnie Driver) führen die ersehnte Wendung herbei.
Gleich mehrmals kommt es in Grosse Pointe Blank zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Martin und anderen Killern, die direkt aus einem John-Woo- oder Quentin-Tarantino-Film stammen könnten. George Armitage benutzt in diesen Momenten die Mythen des zeitgenössischen Kinos, um die Lüge von den idyllischen amerikanischen Vorstädten zu entlarven. Die absurde Gewalt bringt zum Lachen, aber die Reaktionen von Martins ehemaligen Mitschülern, für die Mord das gleiche wie der Handel mit Autos oder Häusern zu sein scheint, ersticken es sofort wieder im Keim. So witzig und zugleich so demaskierend wie hier George Armitage hat noch keiner die Absurdität von Klassentreffen, auf denen alles nur eine Fassade ist, porträtiert. -Sascha Westphal

Von Bild und Ton her entspricht die Grosse-Pointe-Blank-DVD den Standards dieses Mediums. Nur ihre Ausstattung ist nicht einmal mehr Standard, da sie absolut gar nichts enthält, was über den reinen Film (in drei Sprachen und mit 11 verschiedenen Untertiteln) hinausgeht. -Sascha Westphal