Electric Mud

Muddy Waters

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 3. April 2001
Verkaufsrang: 11401 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0008811255428
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Electric Mud - Muddy Waters
ELECTRIC MUD

Das ist das berüchtigte "Jemand-hat-etwas-in-den-Waters-getan"-Album von 1968. Es war ein kleiner Hit für Chess und zeigt den exaltierten Bluesmann, wie er zu psychedelisierten Arrangements röhrt, die mehr an Steppenwolf als an Willie Dixon erinnern. Waters selbst beklagte sich, daß das Schlagzeug zu geschäftig war, und die Lead-Gitarre klang wie eine Katze, die miaut. Keine schlechte Kritik. -Steven Stolder
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Der britische Kritiker John Tobler, der Electric Mud mochte, hatte nichts zu kritisieren außer dem albernen Titel. Denn Muddy Waters war wahrlich schon vor 1968 mit seiner Telecaster zu hören gewesen - auf diesem Album aus guten Gründen jedoch nicht. Toblers Vorschlag, die Platte "Acid Blues" zu nennen, traf das Konzept voll. Denn das, was geschah, wenn in einer offenen, experimentellen Situation kompetente Musiker wie Phil Upchurch oder Charles Stepney mit einem grandiosen Sänger wie Muddy, der sich noch dazu voll auf die Interpretation der Titel konzentrieren konnte, war einer der Höhepunkte des modernen Blues. Vergleichbar ist es höchstens mit Hendrix und dem, was Howlin' Wolf auf seiner "psychedelischen" und seither verschollenen Platte ablieferte und mit dem von Captain Beefheart And The Magic Band interpretierten "Blues des 21. Jahrhunderts". Nur hier reichte der Blues einmal über das von engstirnigen Traditionalisten und Puristen festgeklopfte Genre hinaus und bewies seine Definitionsmacht anderen Musikstilen gegenüber. Wer zweifelt, höre "Let's Spend The Night Together" und versuche dann, eine bessere Version dieses Titels beizubringen, das Original eingeschlossen. Und was, bitte, war denn schon dabei, den Blues mit drei Gitarren zu spielen? Vor allem, wenn es auch heute noch so höllisch gut klingt. -Carl-Ludwig Reichert