Der Schneider von Panama

Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis

DVD
Ausgabe vom 6. November 2001
Verkaufsrang: 19650 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4030521312708
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Der Schneider von Panama - Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis
Der britische Agent Osnard wirbt den Schneider Harry Pendel aus der Überlegung heraus an, dass ein Mann, der alle Lokalhonoratioren einkleidet, eigentlich das eine oder andere Gespräch über den Panama-Kanal mitbekommen müsste. Der vorbestrafte Pendel ist aber nicht der, für den ihn Osnard hält. Seine Geschichten entbehren meist jeglichen Wahrheitsgehalts und seine sogenannten "Informationen" sind weniger authentisch, als er vorgibt. Pendel wird jedoch bald klar, dass das gefährliche Spiel von Bluff und Gegenbluff eine Nummer zu groß für ihn wird... Aufregender Spionagethriller nach dem Bestseller von John le Carr. Mit Pierce Brosnan "Die Thomas Crown Affäre", "James Bond 007 Die Welt ist nicht genug", Jamie Lee Curtis "Der Fall Mona", "Halloween H30" und Oscar-Gewinner Geoffrey Rush "Quills - Macht der Besessenheit", "Haunted Hill".

In den 80er-Jahren war er Remington Steele in der gleichnamigen Krimiserie, aber erst in den 90er-Jahren ist Pierce Brosnan als der fünfte Darsteller des legendären Geheimagenten James Bond wirklich berühmt geworden. Diese beiden Rollen verbindet einiges, zusammen ergeben sie ein Bild, dem Pierce Brosnan meist auch in seinen anderen Auftritten gerecht wird. Der Privatdetektiv mit der mysteriösen Vergangenheit und der Spion mit der Lizenz zum Töten leben beide von ihrer äußeren Erscheinung, von der nahezu magnetischen Ausstrahlung, die von ihnen ausgeht. Brosnans ganz eigener Charme macht sie unwiderstehlich. Mit diesem Charme spielt er auch in John Boormans Verfilmung des John-le-Carré-Bestsellers Der Schneider von Panama, doch der Effekt ist ein ganz anderer.
Der britische Geheimagent Andy Osnard (Pierce Brosnan) war in einen Skandal zu viel verwickelt. Deswegen versetzen ihn seine Vorgesetzten zur Strafe nach Panama. Hier soll er ein Auge auf die politischen Entwicklungen rund um den so bedeutenden Kanal werfen. Um Zugang zu den maßgeblichen Kreisen zu erhalten, macht Andy den in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Schneider und geborenen Geschichtenerzähler Harry Pendel (Geoffrey Rush) zu seinem Informanten. In dem Wissen, dass das ganze Spionagegeschäft an sich nur noch ein einziges Lügengebäude ist, benutzt Andy die abenteuerlichen Berichte Pendels allein zu seinem eigenen Vorteil und provoziert fast eine politische und militärische Katastrophe.
So wie Pierce Brosnan den windigen Spion Andy Osnard spielt wirkt er wie die dunkle Seite von James Bond. Von dem strahlenden Heroismus des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät bleibt nichts mehr übrig. Brosnans Charme wirkt hier höchstens schmierig und aufdringlich. Der Agent offenbart sich als skrupelloser Betrüger, der die Welt nicht rettet, sondern sie an den Rand eines Abgrunds bringt.
John Boorman hat kein Vertrauen in die Kräfte, die unser Leben bestimmen. In einem noch stärkeren Maß als bei Der General, seinem vorherigen Film, zielt er mit dieser Satire auf sämtliche Repräsentanten der Macht. Er entlarvt auf ungemein unterhaltsame Weise ihre Unfähigkeit und ihre Verkommenheit. Ihnen stellt er mit dem von Geoffrey Rush gespielten Harry Pendel einen Träumer und Fantasten entgegen, der auch einiges falsch macht, aber wenigstens immer nur das Beste will. So wird diese satirische Abrechnung mit den Machenschaften der Geheimdienste und Militärs zugleich zu einer Hymne auf einen im Grunde anarchischen Lebenskünstler. -Sascha Westphal