Sepia

Coco Mbassi

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 8. Oktober 2001
Verkaufsrang: 120908 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0764916881923
ASIN: B00005PJIT (Amazon-Bestellnummer)
Sepia - Coco Mbassi
Auf ihrem rundum geglückten Solodebüt Sepia schlägt Coco Mbassi gekonnt eine Brücke von Afrika nach Europa. Die Sängerin aus Kamerun, die 1983 nach Paris gezogen ist, verbindet Texte in ihrer Muttersprache Duala sowie afrikanische Rhythmen und Gesänge stimmig mit westlichen Elementen aus Jazz, Blues und Klassik. Und dazu singt sie in zumeist autobiografisch gefärbten Texten von den Erfahrungen und Erlebnissen in der alten und neuen Heimat, von Liebe, Freundschaft und ihren religiösen Überzeugungen.
Der Eröffnungstitel "Mbaki" beispielsweise handelt von der Güte und Gnade Gottes, der uns trotz unserer Fehler nicht verstößt. In "Iwiye" kündet die Vokalistin mit nuancenreicher Stimme vom Weg zum Herrn im Himmel, der erst nach der Bereitschaft zur Läuterung, nach einer inneren Umkehr angetreten werden kann. Die romantische Klavier- und Streicherballade "D" ist eine Liebeserklärung an Cocos Gatten (der übrigens Kontrabass am Konservatorium lehrt). "Muka Mwam" betet für Afrika, das seine Leiden hinter sich lassen und seine Würde zurückgewinnen soll. Der Afrojazz-Titel "A Sawo" ist Jesus gewidmet, der laut Mbassi sein Leben für unsere Erlösung hingegeben hat. Im Samba-Stück "Profundo Sensação" erinnert sich die Künstlerin voller echter Anteilnahme an einen drogensüchtigen und alkoholkranken Freund. Und "Muto" schließlich streicht stolz die Stärke des weiblichen Geschlechts heraus und macht allen Frauen Mut, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden.
Bis Coco Mbassi solch eine gehaltvolle Platte realisieren konnte, waren lange Lehrjahre nötig. Die Wahl-Französin hat sich sehr gründlich darauf vorbereitet. 1983 siedelte sie im Teenager-Alter von Kamerun nach Paris über und arbeitete nach Abschluss der Schule als Chorsängerin. Sie sang Background für Salif Keita, Touré Kunda, Dee Dee Bridgewater sowie Manu Dibango und war auch an Anne Marie Nzies CD Beza ba dzo beteiligt. Mit ihrem Song "Muengue Mwa Ndolo" trat sie dann erstmals als Solistin ins Rampenlicht und bekam gleich einen Preis dafür (den Prix Découverte von Radio France Internationale). Mit dem fast ausschließlich selbst getexteten und komponierten Albumerstling zeigt die Sängerin nun eindrucksvoll, dass sie zu den interessantesten Stimmen gehört, die der Schwarze Kontinent in den letzten Jahren hervorgebracht hat. -Harald Kepler