Zivilprozess

John Travolta, Robert Duvall, Tony Shalhoub

DVD
Ausgabe vom 4. Februar 2003
Verkaufsrang: 16906 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4010884521832
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Zivilprozess - John Travolta, Robert Duvall, Tony Shalhoub
John Travolta brilliert aufs neue in dieser wahren und spannungsgeladenen Geschichte, die bereits jetzt als größter Skandal-Thriller aller Zeiten gepriesen wird! Jan Schlichtmann Travolta ist ein zynischer, hoch bezahlter Anwalt, der sich auf Personenschadensfälle spezialisiert hat. Dabei übernimmt er nur Fälle, bei denen es um das große Geld geht. Obwohl sein neuester Fall zunächst ziemlich unproblematisch erscheint, verstrickt sich Schlichtmann schon bald in einen gigantischen Rechtsstreit mit ungeahnten Ausmaßen, in dessen Verlauf er bereit ist, Karriere, Ruf und alles, was er besitzt, aufs Spiel zu setzen, um seinen Klienten Recht zu verschaffen!

Jonathan Harrs Dokumentar-Thriller war ein Tritt in den Allerwertesten derer, die eine Gerichtsgeschichte à la Grisham erwarteten. Im Mittelpunkt des Geschehens, das sich um 1981 in Neu-England zugetragen hat, standen zwei Parteien: Auf der einen Seite zwei hoch angesehene Konzerne (die mit ihrem Industriemüll das Trinkwasser verseucht und Kinder geschädigt haben) und ein ehrbarer Anwalt namens Jan Schlichtermann auf der anderen, dessen Leben sich durch sein Engagement zu einer Katastrophe entwickelte. Statt das Recht zu feiern, wie Grisham dies am Ende einer Geschichte macht, erlaubte Harr dem Leser einen Blick in die komplizierte Welt des Rechtssystems, in dem nicht unbedingt der Aufrechte gewinnt.
Steven Zaillian, der den Drehbuch-Oscar für Schindlers Liste gewonnen hat, ist es gelungen, aus dem 502 Seiten starken Buch einen überzeugenden Thriller zu inszenieren. Die einzige radikale Veränderung gegenüber dem Buch ist die Figur Schlichtermanns (John Travolta), der als eine Art Filmstar dargestellt wird - ein eiskalter Rechtsverdreher, der den Fall des Aufsehens wegen übernimmt, nicht aus Überzeugung. Dies aber hat den Effekt, dass der Zuschauer versteht, dass es in diesem Rechtssystem nicht zwingenderweise ums Recht geht, sondern allein um die Allmacht des Geldes.
Die bösen Charaktere der Geschichte, ein Industrieller (Dan Hedaya) und sein Anwalt (dargestellt von dem Regisseur Sydney Pollack) wirken niemals bedrohlich, sondern stets erschreckend menschlich. Zaillians letztes Ass in diesem Spiel ist schließlich Oscar-Preisträger Robert Duvall als direkter Gegenspieler Travoltas. Er spielt einen Mann, der eine Versammlung Betroffener mit einem einzigen Satz in eine Farce verwandeln kann. Er stiehlt Travolta die Show, indem er einfach nur ein Argument mit einem Gegenargument beantwortet. Dabei ist seine Figur, der Anwalt Facher, kein Charakter, den man entweder hasst oder liebt. Facher ist vielmehr ein brillanter Verteidiger, der nur das macht, was das Gesetz von ihm verlangt: Seinen Klienten bestmöglich zu verteidigen. Dabei muss er nicht einmal das Recht beugen. So ist es Robert Duvall, der uns bis Schluss in seinen Bann zieht und nicht Schlichtmann, der sich im Laufe des Filmes in einen besseren Menschen verwandelt. Das verlangt das Gesetz schließlich nicht von ihm. -Doug Thomas