Die Löwinger Bühne

Sissy Löwinger, Paul Löwinger, Sepp Löwinger

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 0743219325990
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Die Löwinger Bühne - Sissy Löwinger, Paul Löwinger, Sepp Löwinger
Die alten Lederer-Leut Vinzenz und Waberl sind im Begriff, einen großen Fehler zu begehen. Sie wollen ihren Hof, auf dem sie seit vielen, vielen Jahren leben, aus Altersgründen dem reichen Grundstücksmakler Hartholz überschreiben. Der sichert den alten Leuten im Gegenzug lebenslanges Wohnrecht zu.
Dies ist die Ausgangssituation des Lustspiel Die falsche Annonce, eine Theaterproduktion der Löwinger Bühne aus dem Jahre 1973. Die Ausgangssituation klingt dramatisch, doch, wie es sich für Stücke dieser Art gehört, winkt von Anfang an ein Happyend. Dieses erscheint in der Person der Lederer-Nichte. Diese übernimmt kurzerhand den Hof und modernisiert ihn. So weit, dass dem Makler die Zornesröte ins Gesicht steigt.
Die Madels sind fesch, die Männer nett (aber nicht so schlau), der Makler ein Fiesling. Die Klischees werden erfüllt, Überraschungen gibt es keine. Nach diesem Prinzip ist volkstümliches Theater aufgebaut. Die Erwartungen werden also erfüllt.
Die österreichische Löwinger Bühne ist mit dem Millowitsch-Theater in Köln zu vergleichen. Die Bühne ihres Theaters befindet sich fest in Familienhand, wie die Familie Millowitsch in Deutschland gehört die Familie Löwinger in Österreich zum Urgestein des Fernsehens. 1956, im Gründungsjahr des ORF, wurde eine erste Aufführung aus ihrem Theater live im Fernsehen ausgestrahlt, bereits 1938 traten sie im Rahmen der Weltausstellung live vor einer TV-Kamera auf. Damit dürfte die Löwinger Bühne das erste Theaterensemble überhaupt sein, das live im Fernsehen zu sehen gewesen ist!
Wie Die falsche Annonce ist auch Alles, nur keine Schwestern ein Lustspiel. Dieses Mal geht es um die Irrungen und Wirrungen junger Lieben. All das ist natürlich extrem bieder und sauber, frei von Frivolität inszeniert. Aufgezeichnet im Jahre 1975 wirkt diese Inszenierung aus heutiger Sicht banal und langweilig, im Gegensatz zu Die falsche Annonce, einem Stück, das immerhin als volkstümlich betrachtet werden und zumindest auf entsprechenden Heimatbühnen auch heute noch bestehen kann.
Eine Warnung sei übrigens den Hochdeutsch-Sprechern gegenüber ausgesprochen: Während Die falsche Annonce noch relativ leicht zu verstehen ist, ist Alles, nur keine Schwestern für das aufs Hochdeutsche geschulte Ohr teilweise eine Herausforderung. Auf der DVD hätten Untertitel ein wünschenswertes Extra dargestellt! -Christian Lukas
Die DVD-Veröffentlichung dieses Titels weiß nur bedingt zu überzeugen. Das Bild ist für Videoaufzeichnungen aus den Jahren 1973 beziehungsweise 1975 überraschend klar und frei von Schatten oder sonstigen Irritationen. Die digitale Bildbearbeitung kann als gelungen betrachtet werden. Das Booklet liefert die wichtigsten Informationen über die Familie Löwinger und die Geschichte ihrer Bühne. Das aber war es auch schon an Extras. Irgendwo in den Archiven vom ORF muss noch Material liegen, mit dem eine DVD wie diese hätte aufgewertet werden können. Interviews, Filmberichte. Aber auf dieser DVD gibt es keine Extras! Nicht einmal simple Texttafeln mit Biografien und Filmografien. Gerade ein großer, auf Seriosität bedachter TV-Sender wie der ORF, der groß mit seinem Logo für diese DVD wirbt, sollte sich etwas mehr Mühe bei der Gestaltung einer DVD geben! -Christian Lukas