Surfin' On A Backbeat (New Version)

Sasha

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 22. Juli 2002
Verkaufsrang: 101355 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0809274866721
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Surfin' On A Backbeat (New Version) - Sasha
SURFINON A BACKBEAT NEW VERS

Um die am häufigst gestellte Frage vorwegzunehmen: Nein, dieser schlanke, bartlose junge Mann auf dem Cover ist nicht Ricky Martin! Dieser gut aussehende Coverboy ist tatsächlich unser Sasha, er hat abgespeckt, hat sich glattrasiert und eine vernünftige Frisur zugelegt. Aber das ist nicht alles: Auch Sashas Sound wurde einer gründlichen Verjüngungskur unterworfen. Seine Stimme kann man zu Deutschlands allerschönsten zählen, aber nicht jedermann war begeistert von Sashas oft sehr schmusigen, Soul geschwängerten und melodramatischen Songs, die so klangen, als stammten sie nicht unbedingt aus seinem Herzen und erst recht nicht aus seiner Feder. Nun aber scheint Sasha dort angekommen zu sein, wo seine Passion liegt: In der Rockmusik. Sasha heuerte zuerst ein klassisches Rock-Line-Up: E-Gitarre, Bass (Robbie Williams Bassmann Phil Spalding), Drums (Zak Starkey), und dann die passende Crew an, um mit zielsicherem Know-how und kernigem Live-Sound die neuen Soundgewässer zu befahren: Den Grammy-Preisträger Pete Boyd Smith, All-Saints-Komponist Tom Nichols und Dido- und Sugarbabes-Mixer Götz Botzenhardt.
"Mit Surfin' On A Backbeat habe ich einen Schritt zu meinen Wurzeln getan und bin meinem eigenen Stil viel näher gekommen", schwärmt Sasha. Fürwahr, denn mit diesem Album hat Sasha gute Chancen, zum deutschen Robbie Williams zu werden, auch wenn es nicht nett ist, ihn gleich wieder in eine neue Schublade zu stecken. Trotzdem werden wir einige Vergleiche bemühen, um das Soundterrain von Sashas neuen Tracks abzustecken: Der Einsteiger "Rooftop" weckt Erinnerungen an gute alte Motown-Zeiten und das groovende "Blown Away" könnte man Lenny Kravitz unterjubeln, ohne dass der es merken würde. Das melancholische "Turn It Into Something Special" schwebt irgendwo zwischen Him, Nick Cave und früheren Sahsa-Songs, "One Look In Your Eyes" klingt unbeschwert und fröhlich. Mehrere äußerst gitarrenlastige Rocknummern - das druckvolle "Drive My Car", die Single "Here She Comes Again", die bei seinen früheren Fans verständlicherweise floppte sind echte Überraschungen und die rockigen Hymnen "Everybody Loves You" oder "Just A Second Away" eignen sich als Stadion-Mitklatscher à la U2.
Minimal-elektronische Hilfsmittel helfen dem etwas getrageneren und unkomplizierten "On And On" hinweg über die tiefe Schlucht des Massenradio-Sounds, das langsamere "Days Like This" und die Balladen "Let's Get Closer" und "Why Does Everybody Hurt" sind eine Hommage an den früheren Schmuse-Sasha, allerdings sehr rein produziert, schmalzfrei, perlend akustisch und an Singer/Songwriter angelehnt. Sasha bietet mit Surfin' On A Backbeat eine wirkliche Überraschung, ein fantastisches Album mit praktisch keinem Durchhänger und einer Menge kraftvoller, sauberer, feiner Rock- und Popnummern. Hut ab! -Kati Hofacker