Xena - Warrior Princess - Series 4 - Part 1 [UK IMPORT] [Box Set]

Lucy Lawless, Renee O'Connor, Ted Raimi

DVD
Ausgabe vom 5. August 2002
Verkaufsrang: 117854 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 3259190246997
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Xena - Warrior Princess - Series 4 - Part 1 [UK IMPORT] [Box Set] - Lucy Lawless, Renee O'Connor, Ted Raimi
Ein Krieger mit einer dunklen Vergangenheit, im Kampf für das Gute. Dies ist eine nicht untypische Handlung für eine actionbetonte Fernsehserie. Dennoch stellte Xena zu Beginn ein Wagnis dar, denn die Hauptfigur der Serie war kein muskelbepackter Schönling, der Frauenherzen höher schlagen lassen und in Männern den Wunsch erwecken sollte, so zu sein wie er: Die Hauptfiguren der Serie waren gleich zwei Frauen. Xena (Lucy Lawless) und ihre Begleiterin Gabrielle (Renee O'Connor). Nun mag es schon die eine oder andere Action-Heldin gegeben haben, doch Xena sollte nicht als die x-te männliche Comicfantasie über knapp bekleidete Amazonen daher kommen! Xena sollte nach den Vorstellungen ihres Produzenten Rob Tapert Actionmaßstäbe setzen. Unabhängig vom Geschlecht des Helden!
Mit Hercules hatte Tapert (zusammen mit Sam Spiderman Raimi) bereits eine erfolgreiche Fantasy-Serie kreiert. Sie war actionreich und humorvoll. Doch Tapert war gerade die Action zu konventionell. Als Fan des Hongkong-Kinos wollte er mehr: Schnellere Schnitte, rasantere Stunts. Die Idee der Geldgeber, eine Ablegerserie von Hercules zu kreieren, kam ihm gerade recht. Xena war eine aus dem Hercules-Universum bekannte Figur, ein Charakter mit Widersprüchen. Einst war sie eine Banditin und Brandschatzerin, doch sie hat die Seiten gewechselt. Tapert gefiel die Idee: Xena sollte eine Figur auf der Suche nach Vergebung sein, eine Frau, die in den Abgrund geschaut, ihm jedoch entkommen war. Im Gegensatz zu Hercules mit seinen eher bunten Pop-Abenteuern, sollte Xena düsterer, erwachsener wirken. Auch sollten die Zuschauer vergessen, dass Xena eine Frau ist. Raus aus den Rollenklischees, lautete von Anfang an Taperts Motto.
Und was soll man sagen: Es ist ihm gelungen. Sechs Jahre lang hat Xena auf der ganzen Welt ihr Publikum begeistert. In sechs Jahren ist es Hauptdarstellerin Lucy Lawless gelungen, die wahrscheinlich erste echte Action-Fernsehheldin zu kreieren. Kraft und Stärke, ein unbändiger Willen und Freiheitsdrang gepaart mit dem Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, das sind über sechs Staffeln das Markenzeichen ihrer Figur gewesen.
Angesiedelt in einer Zeit, in der Götter mit der Welt ihre Spielchen treiben, ist Xena (im Gegensatz zum Halbgott Hercules) eine Sterbliche, die den Göttern und ihrer Allmacht tapfer die Stirn bietet. Dieser Handlungsbogen ist in den ersten Episoden noch relativ lose gesponnen. Im Mittelpunkt der ersten Folgen steht noch die "Fantasy/Action-Episode der Woche". Doch spätestens mit der dritten Staffel wird dieser Handlungsbogen von Folge zu Folge wichtiger. Es ist offensichtlich, dass Produzent Rob Tapert zu Beginn der Serie noch auf Nummer sicher gegangen ist und sich am Handlungsschema von Hercules orientiert hat. Doch Xena hat sich im Laufe der Zeit nicht nur aus dem Schatten des Originals befreien können: Xena ist einer der seltenen Fälle, in denen das Spin-off besser ist als das Original! Die Handlungsstrukturen sind ebenso wie die Charaktere komplexer kreiert, der gesamte Look von Xena wirkt letztendlich eleganter und weniger verspielt als der von Hercules. Abgesehen davon, dass der Gewaltfaktor den von Hercules locker in den Schatten stellt (so hat der deutsche TV-Sender RTL im Nachmittagsprogramm nicht selten gekürzte Versionen der Einzelepisoden ausgestrahlt und erst im Nachtprogramm die ungekürzte Folge gezeigt).
Fantasievoll, actionreich (nicht selten erlangen die Actionsequenzen tatsächlich Hongkong-Niveau), humorvoll, unterhaltsam: Nur wenige Fernsehserien können von sich behaupten, diese Attribute mühelos erfüllt zu haben. Daher hat es von Tapert und seinen Mitstreitern Courage verlangt, die Serie nach sechs Jahren, auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, einzustellen, bevor sie Gefahr laufen konnte, sich, wie viele andere Erfolgsserien, in Belanglosigkeit zu verlieren! -Christian Lukas