Miserere, Salve Regina, Te Deum

Müller/Staude/+/Güttler, Johann Adolf Hasse

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 27. Januar 2003
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EAN/ISBN: 0782124173722
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Miserere, Salve Regina, Te Deum - Müller/Staude/+/Güttler, Johann Adolf Hasse
Es ist erstaunlich, dass ein Komponist, der im 18. Jahrhundert in ganz Europa bekannt und anerkannt war, heute in Vergessenheit geraten ist. Dies aber war das Schicksal von Johann Adolf Hasse (1699-1783), der "caro devino sassone", der nicht nur in Dresden die Oper zu unerhörter Pracht brachte. "Eine der größten Ungerechtigkeiten der Geschichte", bezeichnete zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kulturphilosoph Romain Rolland den Umstand, dass man von diesem Komponisten nichts mehr wissen wollte.
Wäre da nicht Ludwig Güttler, der sächsische Trompeter von Weltrang und unermüdliche Vorkämpfer, Trommler und Spendensammler für die Frauenkirche, für die Flutopfer und nicht zuletzt für vergessene Komponisten. Zu Hasses bekanntesten Werken, der neben einem reichen Opernschaffen auch ein stattliches geistliches Ouevre hinterließ, gehört sein Miserere in c-Moll. Die Vertonung des 50. Psalmes, der in der Liturgie der Fasten- und Passionszeit eine wichtige Rolle spielt, dürfte etwa Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sein.
Doch spätestens bei seinem emphatischen Lob, Dank und Bittgesang Te Deum, dem zweiten Werk auf dieser Aufnahme, stellt man fest, dass Güttler ein sehr viel besserer Trompetenvirtuose ist als ein Ensembledirigent. Er weiß zwar seine Musiker zu feinsinnigem und elegantem Musizieren anzustimmen und das Werk im wunderbar strömenden schmelzenden Klangfluss zu halten, aber die erregende barocke Klangrede mit ihren affektgeladenen, explosiven Kontrasten, ihrer unbändigen frechen Energie ist seine Sache nicht. Alles plätschert im braven harmoniesüchtigen Moderato dahin, trotz der erlesenen Solisten. Wirklich schade um diese großartige Musik. -Teresa Pieschacón Raphael