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Die Guano Apes versuchen mit Walking On A Thin Line, endgültig den Ruf einer Teenie-Crossover-Band loszuwerden und sich als ernsthafte, ambitionierte Rockgruppe zu etablieren. Das Resultat darf über weite Strecken als gelungen bezeichnet werden. Die Zeiten der locker-flockigen Mitpfeif-Hits sind definitiv vorbei. Auf groovige Riffs und tanzbare Beats legt man nach wie vor Wert, jeden Anflug von Bubblegum-Flair versucht man jedoch mit variablen Sounds und einer bewussten Hinwendung zu nachdenklichem Pop vom Tisch zu wischen. Das ist einerseits schade, weil gerade die simplen, nach vorne losrockenden Hits eine der größten Stärken der Apes waren, andererseits wirft die neue Ernsthaftigkeit aber auch einige atmosphärisch vielschichtige Songs mit hoher Halbwertzeit ab. Lediglich bei den ganz ruhigen, nicht von satten Riffs getragenen Tracks fällt auf, dass melancholischer Pop für Sandra Nasic und ihre Mitstreiter manchmal eine Nummer zu groß bzw. einfach nicht ihr Ding ist. Ein paar mehr straighte Rockkracher hätten diesem Album mit Sicherheit gut getan, unterm Strich geht Walking On A Thin Line (programmatischer Albumtitel...) aber als gutklassige Scheibe durch, mit der die Apes sich keineswegs selbst ins Abseits stellen. -Michael Rensen |
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