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Als Mahler-Interpretin ist die Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender vor allem durch ihre Einspielung des Lied von der Erde unter Carlo Maria Giulini bekannt geworden; das vorliegende Doppelalbum vereint nun weitere interessante Mahler-Aufnahmen der Sängerin, entstanden in den Jahren 1988 und 1989. Gleichzeitig repräsentiert es Riccardo Chaillys Auseinandersetzung mit Mahlers Musik vor seinem umfassenden Zugriff auf dessen sinfonisches Werk mit dem Royal Concertgebouw Orchestra. Brigitte Fassbaender fasziniert hier wie andernorts durch ihre bedingungslose sängerisch-darstellerische Hingabe an die Musik und ihre Aussage. Ihre unverwechselbar timbrierte Stimme ermöglicht ihr nuancenreiche Gestaltung von höchster Aussagekraft, gesteigert bisweilen zu erschütternder Intensität, wie sie beispielsweise im dritten der "Gesellen-Lieder" ("Ich habe ein glühend Messer") zu erleben ist. Unverwechselbar wie ihre Stimme selbst ist auch Fassbaenders mal sehr elegante, mal eher burschikose Art der Textdeklamation. Gelegentlich trüben einschlägige gesangstechnische Schwächen ein wenig das Bild: Der Übergang vom Brust- zum Kopfregister bereitete der Sängerin immer wieder einmal die typischen Mezzo-Probleme. Eine manchmal zu unruhige Stimmführung in der oberen Mittellage tritt als Folge dieser Schwierigkeit zu Tage. Während die Orchesterlieder bis zuletzt auch auf einer Einzel-CD lieferbar waren, gab es die Einspielung der Kantate Das klagende Lied eine Zeit lang nicht zu kaufen. Schön, dass auch dieses fesselnde Frühwerk Gustav Mahlers nun wieder in Chaillys brillanter Version greifbar ist! Neben Brigitte Fassbaender gestalten u. a. Susan Dunn, Werner Hollweg und Andreas Schmidt dieses schauerliche, ursprünglich auf einem Märchen der Gebrüder Grimm basierende Stück. -Michael Wersin |
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