Mulholland Drive

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 31. März 2003
Verkaufsrang: 52181 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5050466353429
ASIN: B00008O88D (Amazon-Bestellnummer)
Mulholland Drive -
MULHOLLAND DRIVE

Es ist schon seit langem deutlich geworden, dass das Faible des Regisseurs David Lynch für kitschige Barmusik und übertrieben gefühlsbetonte Popmusik der Mitte des letzten Jahrhunderts sich nicht als Mode oder als Ironie präsentiert; es ist eigentlich die unbehagliche geistige Grundlage seiner Filme. Der Soundtrack von Mulholland Drive greift die gewohnten Motive von Lynch auf (die schwermütige Atmosphäre von Angelo Badalamentis ominösen Anspielungen von Synthesizer und Orchester, die mit einem Schuss von Lynchs eigenen außergewöhnlichen Kompositionen in Bewegung gebracht werden), dennoch gelingt es ihm, ein ganz eigenes Gefühl der Vorahnung zu schaffen, das unverwechselbar ist.
Badalamenti legt los mit einem schwungvollen Stück, dem erregenden Orchester-Swingkracher "Jitterbug", bevor es in eine dunkle Klanglandschaft hinabsteigt, die nach und nach immer finsterer wird und sich immer stärker einem Avant-Goth-Stil nähert. Aus diesem Morast tauchen Glanzstücke der Popmusik auf, mal schmalzig (Dave Cavanaughs "The Beast", bestens für die Hotelbar geeignet), mal bluesig (die von Sonny Boy Williamson präsentierte Version von Willie Dixons "Bring It On Home") und zur Abwechslung voller Unschuld ("I've Told Every Little Star") und feierlich ("Llorando"). Drei Tracks des Regisseurs (gemeinsam mit John Neff verfasst) aus dem Bereich der zäh dahinfließenden Barmusik aus der Hölle treiben die Spannung noch weiter voran; es ist die Garnierung für diesen düster-köstlichen Filmmusik-Cocktail. -Jerry McCulley