Seom - Die Insel

Suh Jung, Kim Yoo-Suk, Park Sung-hee

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 4041658220538
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Seom - Die Insel - Suh Jung, Kim Yoo-Suk, Park Sung-hee
Sunfilm Seom - Die Insel, USK/FSK: 16+ VÃ-Datum: 21.05.03
Der koreanische Festivalskandal The Isle schockiert mit schonungslosen Bildern einer selbstzerstörerischen Liebe. Ein Film voller visueller Kraft, inszeniert mit atemberaubender Ökonomie. Ein filmisches Meisterwerk!
Regisseur Kim Ki-Duk, südkoreanisches Enfant terrible, feierte im Jahr 2000 mit The Isle seinen internationalen Durchbruch. Seit seiner Premiere auf dem renommierten Filmfestival von Venedig eilt ihm der Ruf eines schwer zu ertragenden Schockers voraus. Eine Filmkritikerin fiel in Ohnmacht, andere verließen angewidert den Kinosaal. Dabei ist The Isle zuallererst eine Liebesgeschichte, eine atemberaubende Reise ins Unbekannte, die so nur das Kino leisten kann.
Die Geschichte spielt an einem idyllischen See, weitab von den hektischen koreanischen Großstädten. Die schöne Hee-Jin (Suh Jung) bringt Angeltouristen zu ihren winzigen Hütten, die, auf Pontons treibend, über den See verteilt sind, und versorgt sie mit Essen, Getränken und Ködern. Manchmal kommen die männlichen Gäste auch alleine. Dann rudert sie nachts zu ihnen und bietet sich selbst an, für Geld. Eines Tages mietet sich der stille Hyun-Shik (Yoosuk Kim) in der blassgelben Hütte ein. Hyun-Shik ist auf der Flucht. In einer Rückblende erfahren wir von einem Mord, in Eifersucht begangen. Nachdem ihn eine Polizeikontrolle in Panik versetzt und er sich auf drastische Weise das Leben nehmen will (er verschluckt eine Schnur mit Angelhaken um sich die Innereien aus dem Leib zu reißen), rettet ihn Hee-Jin. Zwischen beiden entwickelt sich eine selbstzerstörerische Liebesgeschichte.
Regisseur Kim Ki-duk erzählt diese einfache Geschichte mit geradezu atemberaubender Ökonomie. Das Unheil nimmt seinen Lauf, die Idylle, unter deren Oberfläche es von Anfang an gegärt hat, wird Stück für Stück zerstört. Der Film scheut sich nicht, den inneren Konflikt seiner Figuren auf körperliche Weise, das heißt vor allen Dingen auf schmerzhafte Weise, spürbar werden zu lassen. Schwer auszuhalten ist der Film nicht wegen der wenigen, jedoch zugegebenermaßen drastischen Gewaltszenen. Schwer auszuhalten ist The Isle vielmehr wegen der zwangsläufigen Entwicklung, die die Geschichte nimmt und aus der es keinen Ausweg gibt, ob es uns gefällt oder nicht. Lässt man sich jedoch auf diese Zumutung ein, wird man mit einer Reise belohnt, die aus den formelhaften, mythenüberladenen Geschichten wegführt. Man möchte es dem Film aufrichtig wünschen, dass es nicht wenige sind, die reich beschenkt zurückkehren. -Thomas Reuthebuch