Paisiello, Giovanni - Nina

Cecilia Bartoli, Jonas Kaufmann, László Polgár

DVD
Ausgabe vom 10. Juni 2003
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EAN/ISBN: 4006680103662
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Paisiello, Giovanni - Nina - Cecilia Bartoli, Jonas Kaufmann, László Polgár
Die gleichnamige Heldin aus Paisiellos Nina 1789 hatte einen weit reichenden Einfluss auf den Operngeschmack der Romantik. Die irren Heldinnen von Bellini und Donizetti sind ihre unmittelbaren Nachfahren. Die Rolle der Nina, die über dem vermeintlichen Tod ihres Geliebten Lindoro den Verstand verliert, bietet reichlich Gelegenheit für theatralische und stimmliche Feuerwerke. In dieser Liveaufnahme aus dem Opernhaus Zürich - einer Wiederaufnahme von Cesare Lievis überaus erfolgreicher Produktion aus dem Jahre 1998 - triumphiert Cecilia Bartoli als Nina.

Es ist erstaunlich: Ein Komponist, dessen Ruhm zu Lebzeiten keine Grenzen kannte, ist heute nahezu in Vergessenheit geraten. Giovanni Paisiello war sein Name, er lebte von 1740 bis 1816. "Ein Genie des einfachen Genres und der naiven Anmut", nannte ihn kein Geringerer als Gioacchino Rossini. Und bescheiden fügte er, selbst ein hochbegnadeter Melodiker, hinzu: "Man kann keine einfache Melodie mehr erfinden. Denkt man nur eine Viertelstunde darüber nach, so kommt man wieder auf Paisiello zurück und kopiert ihn, ehe man es weiß."
Und so ist es kein Wunder, dass die große Rossini-Interpretin Cecilia Bartoli auch die Partie der Protagonistin in Paisiellos Nina o sia La pazza per amore ("Nina oder die Wahnsinnige aus Liebe") von 1789 übernimmt, jener Geschichte um die Grafenstochter Nina, die "pazza per amore" (verrückt aus Liebe) wird, weil sie zunächst glaubt, dass ihr Bräutigam - den ihr Vater, der Graf, ablehnt - ermordet worden sei. Nach etlichen Turbulenzen gibt es ein Happy-End: Nina und ihr tot geglaubter Lindoro finden zusammen und sie darf ihn mit dem Segen des Vaters in die Arme schließen. Dennoch: In der Musik klingt etwas an, das ahnen lässt, dass auch dieses Glück nicht von Dauer sein wird
Diese DVD ist ein Live-Mitschnitt der hochumjubelten Produktion des Opernhauses Zürich von 2002, die unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer stand. Regie führte Cesare Lievi, der Ninas "Ver-rücktheit" nicht als Krankheit, sondern als verzweifelten Versuch der Selbstbehauptung deutete. Für Cecilia Bartoli stellten Lievis Vorgaben eine ungeheure Herausforderung an ihre sängerische und schauspielerische Kunst dar, eine Aufgabe, die sie bravurös meisterte. "Der Star braucht die Rolle, die Rolle braucht den Star", kommentierte Adam Fischer die Entscheidung, Cecilia Bartoli mit der Rolle der Nina zu besetzen. Aber auch die anderen Solisten sind brillant, wie etwa Jonas Kaufmann als Lindoro oder der fabelhafte László Polgár in der Rolle des Grafen. -Teresa Pieschacón Raphael

"Giovanni Paisiello - ein vergessenes Genie" nennt sich der kurze und informative Film, der in Interviews mit dem Dirigenten Adam Fischer, dem Regisseur Cesare Lievi, den Sängern und den neapolitanischen Musikwissenschaftler und großen Paisiello-Kenner Roberto de Simone Einblick in das Schaffen und Leben dieses zu Unrecht vergessenen Meisters gibt. -Teresa Pieschacón Raphael