Bibi Blocksberg (Der Kinofilm) [VHS]

Video, Videokassette
Ausgabe vom 28. August 2003
Verkaufsrang: 2515 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4001504207816
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Bibi Blocksberg (Der Kinofilm) [VHS] -
Bibi Blocksberg Superstar! Weil die kleine Hexe durch das rechtzeitige Herbeizaubern einer Regenwolke zwei Kinder vor dem Feuertod gerettet hat, soll sie auf Beschluss des Hexenrats ihre Kristallkugel, die sie erst zur richtigen Hexe macht, schon vorzeitig bekommen. Mutter Barbara ist begeistert, doch Vater Bernhard möchte eigentlich keine weitere Hexe in der Familie und sehnt sich nach Normalität. Rabia, eine der bösen Hexen, missgönnt Bibi diese Ehre und zerstört die Kugel. Zur Strafe muss sie ihre eigene Kugel als Ersatz hergeben, woraufhin sie versucht, das Familienglück der Blocksbergs zu zerstören und Bibi die Kristallkugel wieder abzujagen. Ene, mene Ungeheuer - spielt ein Hexenabenteuer!
Neustadts berühmteste Mitbewohnerin gelangt zu neuem Ruhm - jetzt auch auf der großen Leinwand. Nachdem sich Bibi 15 Jahre lang durch Bücher, Hörspiele und Trickfilme (statistisch gesehen ist jeder zweite Haushalt in Deutschland mit Bibi Blocksberg versorgt) gehext hatte, adaptierte ihre Erfinderin Elfie Donnelly eine Geschichte für eine Realverfilmung.
Aber wie das so ist mit der Hexerei - das kann gut gehen, muss aber nicht. Während manche Albernheiten der Vorlage entschärft wurden und nunmehr ein angenehm sanft karikierender Realismus das Leben in Neustadt prägt, sind die Entwicklungen in der Familie Blocksberg schwer nachvollziehbar. Der genervte Vater verlangt angesichts der Machenschaften von Rabia, dass seine Frau und seine Tochter der Hexerei abschwören - ein Konflikt, der weder zum Charakter des manchmal durchaus wegen seiner hexenden Damen gestressten Bernhard Blocksberg passt, noch glaubwürdig Auseinandersetzungen in einer halbwegs harmonischen Familie repräsentiert.
Auch agieren Katja Riemann (Wer hat ihr eigentlich die orangefarbene Topffisur verpasst?) und Ulrich Noethen als Eltern Blocksberg ungemein steif und werden von ihrer Filmtochter Sidonie von Krosigk glatt an die Wand gespielt. Corinna Harfouch scheint allerdings Spaß an ihrer Rolle gefunden zu haben. Sie gibt eine furiose, schrille Rabia, deren Gruselschloss auch das Highlight der Kulisse ist. Die exzentrische Hexe bekommt bei jedem Versuch, ihre Kugel zurückzuerobern, eins auf die Mütze und amüsiert dabei Groß und Klein, während die positiv besetzten Figuren eher blass bleiben.
Auch der Soundtrack ist durchwachsen, denn die hohe Qualität der Arrangements geht am kindlichen Publikum etwas vorbei. So bleiben für die Zielgruppe des Films lediglich die kurzen Gesangsstücke, von denen der "Hexenrap" gut ins Ohr geht und bereits während der Filmvorführungen von den ersten kleinen Fans mitgesungen wurde.
Ein vertrautes Programm wurde routiniert inszeniert, sodass für kleine Hexen-Fans ab vier Jahren ein durchaus annehmbarer, aber nicht ungewöhnlicher Zauberspaß entstanden ist. -Christina Kalkuhl