Ballades

Didier Squiban

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 19. Mai 2008
Verkaufsrang: 34440 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 3359340142640
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Ballades - Didier Squiban
Er ist und bleibt einer der größten Magier an den schwarzen und weißen Tasten. Auch auf Ballades verzaubert Didier Squiban den Hörer wieder mit seinem träumerischen Spiel, zieht ihn mit entzückenden Weisen in seinen Bann. Der "Trick" - wenn es denn einen gibt - besteht dabei einmal mehr darin, dass sich der Solopianist nach Herzenslust jene schlichte Schönheit erlaubt, die verständnislose Zeitgenossen als Kitsch abtun. In Wirklichkeit ist dem Franzosen freilich jeder Klangnippes fremd, seine Stücke zeichnet bei aller Gefühlsseligkeit jener seriöse Tiefgang aus, der nur wahrhaft großer Kunst zu eigen ist.
In den späten 90er-Jahren hat sich der Sohn eines Frisörs und einer Lehrerin vor allem mit seiner eigenwilligen Traditionspflege bretonischer Folklore einen Namen gemacht. Auf dem Solodebüt Molène, dem Live-Mitschnitt Porz Gwenn und Rozbras, die zu einer Trilogie zusammengefasst wurden, übersetzte der in Ploudalmézeau aufgewachsene Künstler die pittoresken Landschaften seiner Heimat in impressionistische Sounds. Für Ballades hat er sein Spektrum nun ganz beträchtlich erweitert. Neben Volksweisen aus dem Finistère, d.h. dem äußersten Westen der Bretagne, verarbeitet er nun auch Eindrücke, die er im Jahr 2002 auf seinen Konzertreisen rund um die Welt gesammelt hat. So basiert etwa "Tri" auf einem Lied, das ihm eine Übersetzerin in China beigebracht hat. "Nav" integriert fernöstliche Motive aus Kambodscha, wie er sie von den Musikern des Königlichen Palastes in Phnom Penh kennen gelernt hat. Und die mit dem Zusatz "Dublin" versehene Hymne "C'hwec'h" lässt irisch-keltisch anmutende Tonfolgen erkennen.
Darüber hinaus setzt Squiban erneut sehr erfolgreich auf Klassik-Anleihen, die frühe Minimal Music eines Philip Glass ("Unan") und den romantischen Balladenjazz in der Nachfolge von Keith Jarrett ("Pevar"). In der Summe ergibt das dann eine zauberhaft-ruhige Instrumentalmusik, die zum Träumen und zur inneren Einkehr in stillen Stunden einlädt. Dieses Album ist der reinste Ohrenbalsam für stressgeplagte Menschen. -Harald Kepler