Die Asche meiner Mutter

Emily Watson, Robert Carlyle, Joe Breen

DVD
Ausgabe vom 31. Dezember 2003
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EAN/ISBN: 5050582036442
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Die Asche meiner Mutter - Emily Watson, Robert Carlyle, Joe Breen
Frank McCourts Memoiren "Die Asche meiner Mutter" rührten und verzauberten Millionen Leser in aller Welt. Mit viel Dramatik, Wärme, aber auch augenzwinkerndem Witz erzählte McCourt von seiner entbehrungsreichen Kindheit in Irland, von Hunger, Armut, dem Alkoholismus seines Vaters und dem verzweifelten Überlebenskampf seiner Mutter.Meisterregisseur Alan Parker ""Fame", "Birdy", "Mississippi Burning", "Die Commitments" verfilmte den Bestseller mit außergewöhnlicher Liebe zum Detail, mit viel Gefühl und auch mit leiser Ironie. Robert Carlyle "The Full Monty - Ganz oder gar nicht" und Emily Watson "Breaking the Waves", "Hilary and Jackie" glänzen in den Hauptrollen, Szenenbildner Geoffrey Kirkland "Midnight Express", "Der Stoff, aus dem die Helden sind" und Kameramann Michael Seresin, der nahezu alle Filme von Alan Parker fotografierte, schufen die glaubwürdige, atmosphärische Illusion eines alten Irlands. Der Leidensweg der Familie McCourt, die um Brot betteln musste, der innerhalb von zwei Jahren drei Kinder starben, die von der Kirche gedemütigt und der Wohlfahrt vergessen wurden, geht zu Herzen. Es ist eine Überlebens-Geschichte, wie sie Filme nur selten zu erzählen vermögen!

Auf Grund der Tatsache, dass Frank McCourts Pulitzer-Preis-gekrönter Bestseller Die Asche meiner Mutter von Millionen von Lesern begeistert aufgenommen wurde, war es vielleicht unvermeidlich, dass sich Alan Parkers Filmversion als ein wenig enttäuschend erweisen würde. McCourts Buch war mit sprachlichen Finessen und detailreichen Beobachtungen gesegnet, die sich nicht unbedingt für eine Interpretation auf der Leinwand eigneten. Parkers Film fehlen die kumulativen Emotionen von McCourts Beschreibung einer irischen Kindheit in Armut. Und während es McCourt gelang, die Leiden seiner Familie mit beharrlichem Humor und irischem Kampfgeist ein wenig zu entschärfen, bietet Parkers Film in Verlauf von 145 Minuten wenig Erbauliches.
Der Film ist deshalb aber keineswegs eine künstlerische Fehlleistung. Obwohl es ihm auf bewundernswerte Weise gelingt, Rührseligkeit zu vermeiden, ist Parker bei der Regieführung von Kindern geradezu einmalig - die drei jungen Darsteller, die Frank im Alter von 7, 11 und 15 Jahren spielen, sind gleichermaßen großartig. Die nachgeschaffenen Gassen der Armenviertel von Limerick sind mit ihrer kalten, grauen Feuchte, die fast jede Szene durchdringt (dies ist sicherlich der nasseste Film, der je gedreht wurde), in den Aufnahmen von Kameramann Michael Seresin auf geradezu schmerzliche Weise authentisch. In den Rollen der Eltern - die chronisch depressive Angela McCourt und deren rücksichtsloser, betrunkener Ehemann Malachy - umgehen Emily Watson und Robert Carlyle in diesem Film, der in Sentimentalitäten hätte schwelgen können, erfolgreich alle Klippen des Melodrams. Und obwohl es Parkers anekdotischem Ansatz nicht gelingt, die Gesamtheit von McCourts Erlebnis zu vermitteln (bei seinen irischen Rockern in The Commitments ist es ihm besser gelungen), fängt Angela's Ashes dennoch eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort mit lebendiger Kraft ein und bleibt dabei dem Geist von Frank McCourts geliebter Geschichte eines Überlebenskampfes treu. -Jeff Shannon