Gran Hotel Buenos Aires

Federico Aubele

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 24. Mai 2004
Verkaufsrang: 127596 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0795103007222
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Gran Hotel Buenos Aires - Federico Aubele
Rob Garza und Eric Hilton aka Thievery Corporation bürgen für Qualität. Mit Federico Aubeles ambitioniertem Debüt jedenfalls verlegt das diebische Duo aus Washington D.C. auf seinem Haus-Label Eighteenth Street Lounge eine wahre Album-Perle. Gran Hotel Buenos Aires bietet raffinierte Dope-Beats und dubbige Lounge-Klänge im Verein mit unaufdringlichen Pop-Melodien. Die verschiedenen Einflüsse von Astor Piazzolla über Beatles bis zum organischen Elektro-Jazz seiner beiden Mentoren bringt der junge Gitarrist aus Argentiniens Hauptstadt hier gekonnt unter einen Hut.
Dabei wahren Aubeles Soundscapes stets die Songform und liebäugeln gleichzeitig mit einer leichten Form von Tango-Melancholie. Im Ergebnis klingt das fast so cool, wie die Musik des Gotan Projects. Bestes Beispiel ist "Postales", ein sich sanft in die Gehörgänge bohrender Ohrwurm, der bereits als Single veröffentlicht wurde. "Contigo" erinnert streckenweise an Mc Cartneys "And I Love Her" und "Un Lugar" enthält Reminiszenzen an Manu Chao. Alle Songs werden auf Spanisch gesungen, was die Assoziationen zum "King Of Bongo" noch verstärkt. Doch verleihen die Vocals der verschiedenen Gastsängerinnen der Produktion ein ganz eigenes Gesicht.
Aubeles sanfte Grooves taugen zwar nicht unbedingt zum Tanzen. Dafür erweitert die Musik des Argentiniers die räumlichen Ausmessungen von Bars und Wohnzimmern um eine nicht unerhebliche akustische Dimension. Die Lounge-Assoziationen ruft bereits der Albumtitel hervor. Tatsächlich lassen sich die zwölf Songs mit einzelnen Suiten eines geschmackvoll eingerichteten Hotels aus der Gründerzeit vergleichen, die man nacheinander betritt: Alle sind sie dem gleichen Stil verschrieben, dabei jedoch individuell ausgestattet. Auf bloße Hintergrundsmusik lassen sich Aubeles Songs dennoch nicht reduzieren. Dazu sind sie stets einen Tick zu melodisch und auf anregende Weise assoziativ. -Wolfgang Zwack