Rbg: Revolutionary But Gangsta

Dead Prez

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 5. April 2004
Verkaufsrang: 81153 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099751539223
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Rbg: Revolutionary But Gangsta - Dead Prez
RBG REVOLUTIONARY BUT GANGSTA

"Wir brauchen einfach unsere Zeit, um ein neues Album fertig zu bekommen", meint Stic. Sein Partner M1 fügt hinzu: "Wir würden am liebsten zehn Jahre an einer Platte arbeiten." So lange hat es nun nicht gedauert, doch liegen trotzdem einige Jahre zwischen dem 2000 veröffentlichten Dead-Prez-Debüt Let's Get Free und dem Nachfolger RBG: Revolutionary But Gangsta. Die Zwischenzeit überbrückte das Duo mit Turn Off The Radio aus ihrer Mixtape-Reihe und dem Sammeln unzähliger Eindrücke aus ihrem sozialen Umfeld. Weswegen sich die Inhalte von RBG im Gegensatz zum Erstwerk von der weltpolitischen auf die persönliche Ebene verschoben haben.
Doch auch da sind Dead Prez viel mehr, als nur eine Rap-Band. Dead Prez sind ein komplexes Gebilde. Der auf Jamaika geborene Lavon Alfred nennt sich Mutulu Olubala alias M 1 und ist Präsident der International People's Democratic Uhuru Movement in New York, einer Bewegung, die die demokratischen Rechte von Afrikanern in den Staaten verteidigt und für Essen, Kleidung sowie Erziehung für Arme sorgt. Stic kam in Florida als Clayton Gavin zur Welt, nennt sich Khnum Olubala, unterrichtet und studiert Ile-Ijala, eine afrikanischen Martial-Arts-Form. Beide sind in der African People's Socialist Party organisiert, und dieses Engagement spiegelt sich wie auch das private Leben stark auf RBG wider. Black-On-Black-Crime, Polizeiwillkür, Perspektivlosigkeit, Attacken gegen gleich geschaltete Radioprogramme, Crackprobleme und Gefängnisaufenthalt werden genauso thematisiert wie die schweren, nun überwundenen Alkoholprobleme von Stic.
Angenehm, wie Dead Prez auf stereotype Schwarz-Weiß-Bilder verzichten, angenehm auch wie sie Rhythmen, Stile und Sounds variieren. Das Spektrum reicht von Elektrobeats ("Hell Yeah"), über R &B ("W-4") und Gangsta-Rap im Stile Tupacs bin hin zu rockenden Gitarren ("Way Of Life"). Nach den zwölf angegebenen Songs ist das Hörvergnügen RBG noch nicht beendet, denn es folgen zwei Hidden-Tracks: "20" erzählt die Reise eines Päckchens Gras von Jamaika nach Brooklyn und "Hell Yeah" ertönt noch mal in einer Version mit Gniedel-Gitarren. -Sven Niechziol