The Will to Death

John Frusciante

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 16. Oktober 2009
Verkaufsrang: 13272 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0093624880028
ASIN: B000286RZM (Amazon-Bestellnummer)
The Will to Death - John Frusciante
THE WILL TO DEATH

Allerfeinster Stoff entglitt der Feder von Herrn Frusciante und offensichtlich hat er nur ganz wenig Zeit sowie einen einzigen Mitstreiter gebraucht, um diese Songs auf Band zu bannen. In ganzen fünf Tagen wurden hier roh belassene Perlen aufgereiht, die gerade in ihrer Unpoliertheit zu glänzen vermögen.
Mit dem Vorgänger Shadows Collide With People hat The Will To Death herzlich wenig zu tun. Hier wird auf das ganze Synthie-Gefiepe und Klangexperimentieren komplett verzichtet. Ein rumpeliges Schlagzeug, ein Bass und des Meisters Stratocaster reichen völlig, um die Songs zum Leben zu erwecken. Schon der Opener "A Doubt" kann durch den ergreifenden Gesang an die Boxen fesseln, ein Song wie "Loss" steht in bester Westcoast-Tradition der Siebziger und hätte bei anderer Produktion einen Ehrenplatz auf einem frühen Eagles-Album gefunden.
Überhaupt fühlt man sich oft an diese Zeit erinnert. "Loss" etwa lässt John Lennon vor dem geistigen Auge auftauchen, "Unchanging" hätte auch einem J.J. Cale sehr gut zu Gesicht gestanden. Ein soundmäßiger Ausbrecher ist mit "Time Runs Out" zu finden, wo eine fiese Farfisa-Orgel den Song Richtung Inspiral Carpets der späten Achtziger drückt. Auch Calexico und die Tindersticks wollen sich in dieser Atmosphäre von Leere und Traurigkeit melden ("The Mirror", "The Days Have Turned").
Trotz der Sparsamkeit in Instrumentierung und Produktion sind die Songs ausgefallen komponiert und die Stimme von John Frusciante trägt die Songs über die ganze Länge der Scheibe ohne nennenswerten Ausfall. In der Schnittmenge von besinnlichem Alternative mit Siebziger-Einschlag und Singer/Songwriter-Tradition hat The Will To Death eine Nische gefüllt, von der niemand ahnte, dass sie da war. Mehr davon! -Deborah Denzer