Wohltemperiertes Klavier 1

Daniel Barenboim

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 18. Oktober 2004
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EAN/ISBN: 0825646155323
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Wohltemperiertes Klavier 1 - Daniel Barenboim
WOHLTEMPERIERTES KLAVIER 1

Daniel Barenboim zieht mit dieser Aufnahme des Wohltemperierten Klavier Teil I gewissermaßen eine Summe seiner künstlerischen Lebens- und Musiziererfahrungen. Er kehrt zurück zum Klavierkodex Bachs, den er seit seinem siebenten Lebensjahr spielt, und deutet diesen vielstimmigen Kosmos an Preludien und Fugen auch aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Dirigent. Um kurz die wichtigsten Stationen seines Werdegangs zu nennen: geboren 1942 in Buenos Aires, 1952 Debut als Pianist mit 10 Jahren, 1967 Dirigentendebut in London. Barenboim trat in allen Gattungen der Klavier- und Orchestermusik mit maßstabsetzenden Aufnahmen hervor; man denke nur an seine Gesamteinspielung der Beethovenschen Klaviersonaten und der Klavierkonzerte Mozarts, oder an seine kammermusikalischen Aufnahmen mit so illustren Persönlichkeiten wie Jacqueline du Pré, Gregor Piatigorsky, Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman oder Dietrich Fischer-Dieskau.
Nun gibt er sich ganz der Ausdeutung des Bachschen Manifestes musikalischer Kunst hin. Er bekennt sich zu einer Musizierweise, die eine historisierende Annäherung einfühlsam übersteigt. Mit Gewinn vernimmt man die starke Beseeltheit seines Spiels, das gespeist ist von einer orchestralen Imagination, den polyphonen Klangraum aufzuschließen. Hier spricht Bach mit aller Würde aber auch in vielen anderen Nuancen, ätherisch, verhalten, entschieden, leicht und tänzerisch, religiös und esoterisch. Man kommt nicht umhin zugestehen zu müssen, daß Barenboim hier beweist, daß das traditionelle Klavierspiel emotionell immer noch wichtiges gerade auch beim barocken Bach zu sagen hat. Hierbei versteht man was Barenboim über die Musik sagt: "Sie ist ein Phänomen, das halb natürlich und halb von Menschenhand gemacht ist und durch das etwas menschlich sehr Wichtiges zum Ausdruck kommt. Das ist es, was der Musik von der Idee her ihre Größe gibt." - Adalbert J. Osterried