Genius Loves Company

Ray Charles

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 27. August 2004
Verkaufsrang: 36855 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0724386654021
ASIN: B0002RUAII (Amazon-Bestellnummer)
Genius Loves Company - Ray Charles
GENIUS LOVES COMPANY

Genius Loves Company ist der bewegende Schlussakkord einer Legende. Ein würdevolles Vermächtnis und ein letzter gesetzter Meilenstein in der 50-jährigen Karriere von Ray Charles. Für sein fulminantes Finale hat sich der im Juni 2004 verstorbene Sänger, Komponist und Pianist noch einmal renommierte Wegbegleiter und alte Freunde ins Studio geholt, um mit ihnen seine persönlichen Lieblingssongs einzusingen. Das Ergebnis ist ein Dutzend gelungener, oft überraschender und häufig sogar grandioser Duette.
Eine schillernd-bunte Mischung teilt sich da mit dem seit Kindheit an erblindeten Musiker das Mikrofon: Den Auftakt macht Norah Jones mit dem trotzigen "Here We Go Again", gefolgt von James Taylor, mit dem er sich "Sweet Potatoe Pie", eine der schönsten Taylor-Songs, vornimmt. Weiter geht's mit der wie immer sexy-spröden Diana Krall ("You Don?t Know Me"), Elton John (schön kitschig: "Sorry Seems To Be The Hardest Word") und Nathalie Cole, mit der es Ray Chales gelingt, dem gut abgehangenen Evergreen "Fever" völlig neue Nuancen abzugewinnen.
Etwas holprig klingt dagegen das Paarlaufen mit Country-Oldie Willie Nelson ("It Was A Very Good Year") und auch die Version von "Over The Rainbow" mit Johnny Mathis ist, na ja, gewöhnungsbedürftig. Dafür aber wird in den Songs mit Bonnie Raitt ("Do I Ever Cross Your Mind"), Gladys Knight ("Heaven Help Us All") und seinen vertrauten Kumpels Van Morrison ("Crazy Love") und B.B. King ("Sinner's Prayer") ab den ersten Takten klar, dass die Chemie bis zuletzt zu hundert Prozent stimmte. Mit diesen großartigen Künstlern raffte sich der zum Zeitpunkt der Sessions von seiner Krankheit bereits arg geschwächte Sänger noch einmal zu famosen Energieleistungen auf. Natürlich strahlt seine Stimme nicht mehr die Urgewalt früherer Tage aus. Dafür aber sind diese Duette von einer geradezu bewegenden Intimität. Das Glanzlicht der CD setzt indes der Zweier mit dem ehemaligen Doobie-Brothers-Sänger Michael McDonald - "Hey Girl". Ein magischer Moment einer gewagten Konstellation: Hier der samtige, butterweiche Bariton von Michael McDonald, dort die rauhe, wind- und wettergegeberte Soul- und Bluesstimme von Ray Charles. In der unterkühlt-lasziven Carole-King-Komposition bilden sie ein unschlagbares Doppel. Das einzig traurige dabei ist, dass es dieses Zusammentreffen nie mehr geben wird. - Gunther Matejka