El Kilo

Orishas

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 18. Februar 2005
Verkaufsrang: 41619 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0724356325425
ASIN: B0007CIGWK (Amazon-Bestellnummer)
El Kilo - Orishas
EL KILO

Rap a lo Cubano: Mit ihrer meisterlichen Mixtur aus aus kubanischen Klängen und spanischem Sprechgesang liefern die Orishas weiterhin die allgemeingültige Definition des kubanischen Rap. Abwechslungsreich und doch aus einem Guss: Auf ihrem dritten Longplayer haben Roldán, Ruzzo und Yotuel jedoch auch das Kunststück vollbracht, das stilistische Spektrum nochmals zu erweitern, ohne dabei von ihrem charakteristischen Sound abzuweichen. Neue Impulse brachte dabei die Zusammenarbeit mit Andrés Levin. Der in New York lebende Venezolaner gilt in der Szene als innovativster Latin-Produzent - ein Ruf, den er mit "El Kilo" unterstreicht. Denn die 14 Songs präsentieren die Band auf dem Zenit ihres künstlerischen Schaffens. Den hymnischen Opener "Nací Orishas" verwandelt das in Europa lebende Dreigespann in ein mitreißendes Bekenntnis zu den Roots in Havanna. Die leicht melancholische Rap-Ballade "Reina De La Calle" thematisiert die armutsbedingte Prostitution junger Mädchen - eines der größten gesellschaftlichen Probleme der Karibikinsel. Und auch in anderen Nummern wird nicht mit Kritik an Castros sozialistischen System gespart. So ist der Titelsong ein beißender Abgesang auf die real existierende Zwei-Klassen-Gesellschaft auf Kuba. Mit "El Kilo" fügen Kubas Parade-Rapper ihrer Discographie ein weiteres Highlight hinzu. Zwar arbeiten die Homeboys aus Havanna seit 1996 in Europa. Dennoch repräsentieren die Orishas wie keine zweite Formation den HipHop von der Zuckerinsel - egal ob man den Erfolg an der Menge der verkauften Platten misst oder an der herausragenden Qualität ihrer Songs. Ihre elegante Kombination aus Conga-Grooves, Sonero-Gesang und Rap ist nach wie vor einzigartig und hebt sich von allen anderen Produktionen dieses Genres deutlich ab. Den Latin-Grammy als beste HipHop-Band haben sich die Orishas jedenfalls redlich verdient.
- Wolfgang Zwack