Die Sopranos - Die komplette erste Staffel (6 DVDs)

James Gandolfini, Edie Falco, Dominic Chianese, Nancy Marchand, Michael Imperioli

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 7321921250651
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Die Sopranos - Die komplette erste Staffel (6 DVDs) - James Gandolfini, Edie Falco, Dominic Chianese, Nancy Marchand, Michael Imperioli
Warner Home Die Sopranos - Season 1 (6 DVDs), USK/FSK: 16+ VÃ-Datum: 14.04.05
Bei Die Sopranos, der außergewöhnlichen Fernsehserie des Autors/Produzenten/Regisseurs David Chase, handelt es sich auf den ersten Blick um ein Gangsterdrama, aber in Wirklichkeit steckt mehr dahinter: wie bei American Beauty, jenem filmischen Meilenstein aus dem Jahre 1999, dreht sich die Serie um eine zerrüttete amerikanische Familie von Städtern. Und der Protagonist Tony Soprano muss sich zudem noch um die komplexen Zusammenhänge bei der Leitung zweier Familien kümmern: des befreundeten Clans von Gangstern und seiner eigenen neureichen Brut. Die hervorragende erste Staffel der Serie zeigt, wie Tony ? hin- und hergerissen zwischen diesen zwei Welten ? seine Erfahrungen sammelt, als er Depressionen kriegt und sich in psychotherapeutische Behandlung begibt, was dem Machismo der ihm untergebenen Gangsterbosse widerspricht und sich dennoch sofort als moderner emotionaler Test heraus stellt. In jeder Faser der in passende Episoden unterteilten Serienstruktur steckt eine Menge Analyse und Chase, der Schöpfer der Serie und seine tolle Riege an Regisseuren, Autoren und Schauspielern stricken eine unvorhersehbare Reihe an parallelen und sich verbindenden Handlungssträngen - von der Tragödie über eine Farce bis hin zu gesellschaftlichem Realismus. Obwohl das Ganze kein Kinofilm ist, wird ein weitaus größeres Publikum erreicht und es wird ? wie bei allen hochklassigen Fernsehserien ? eine Tiefe und Bandbreite geschaffen, die einem Roman viel näher kommt als dies ein Kinofilm jemals könnte. Anders als bei Francis Coppolas opernhafter Inszenierung von Mario Puzos Der Pate-Reihe schafft Die Sopranos eine tiefe, fast schon banale Intimität bei der Fixierung auf Tony, der durch James Gandolfinis treffende Darstellung zum Leben erweckt wird. Abwechselnd verführend, übertrieben, ängstlich oder mörderisch ? Gandolfini ist immer glaubwürdig, selbst wenn er krasse Wechsel zwischen häuslicher Komödie und extremer Gewalt vollführt. Sowohl er als auch die hervorragende Riege an italienisch-amerikanischen Darstellern, die als seine loyalen (und manchmal nicht so loyalen) Untergebenen und deren unterschiedliche 'Geschäftspartner' agieren, tragen zur Glaubwürdigkeit dieser Gangsterbande bei, ebenso bei wie die stimmungsvollen Drehorte in der Bronx und New Jersey, wo die Episoden gedreht wurden. Die zweite treibende Kraft in der ersten Staffel ist Livia Soprano, Tonys monströse und sich in alles einmischende Mutter. Die kürzlich verstorbene Nancy Marchand schafft mit Livia den Höhepunkt ihrer langen Karriere voller patrizierhaften Rollen und zeigt eine derbe, kalkulierende Matriarchin, die beiden Familien zu schaffen macht. Livia wirkt auch als Kontrast und Rivalin gegenüber Tonys loyaler und für gewöhnlich vernünftiger Frau Carmela (Edie Falco). Tonys Therapeutin Dr. Melfi, gespielt von Lorraine Bracco, ist eine selbstbewusste Vertraute, die zuweilen 'professionell', verständig und sexy agiert. Die therapeutische Beziehung des Duos wird ebenfalls mit ungewöhnlicher Genauigkeit gezeigt. Solche kleinen Details bereichern diese Serie, die nicht nur den ästhetischen Höhepunkt des kommerziellen Fernsehens darstellt, sondern auch ein mitreißendes filmisches Meisterwerk, das beim wiederholten Anschauen an Tiefe gewinnt. -Sam Sutherland