| ||||||||||
Nachdem Edgar Rice Burroughs Schneewittchen und die sieben Zwerge gesehen hatte, schrieb er einen Brief an Walt Disney, ob dieser nicht seinen Roman über einen Affenmenschen in einem Zeichentrickfilm mit Spielfilmlänge adaptieren wolle. Ungefähr sechzig Jahre später wird diese Geschichte nun endlich in einem Disney-Film erzählt. Die hervorragende Ausstattung lässt jeden anderen Zeichentrickfilm weit hinter sich. Die Geschichte fügt sich außerdem nahtlos in die Thematik der letzen Disney-Filme ein, da die Thematik der missverstandenen Hauptfigur im Mittelpunkt der letzten Erfolge stand. Disneys Tarzan entfernt sich nicht weit von der bekannten Geschichte über ein Baby, das nach einem Schiffsunglück von Affen großgezogen wird. Was diesem Film den speziellen Pfiff gibt, ist der clevere Einsatz der Musik, der die Kompositionen als Hintergrundmusik integriert (die Lieder werden von Phil Collins gesungen und nicht von den Charakteren im Film) und die bemerkenswerte Animation. Deep Canvas, eine 3-D Technologie, wurde extra für diesen Film entwickelt. Dadurch entstand ein Dschungel von beeindruckender Bildtiefe, in dem Tarzan durch die Bäume schwingt und oft wie ein moderner Skateboard-Fahrer wirkt, der gigantische Äste hinunterfährt. Die übliche Anzahl an liebenswerten Nebenfiguren, die einen wilden Affen einschließen, sorgen für gute Unterhaltung bei den kleinen Zuschauern. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren Tarzan und Jane trägt die Geschichte auch durch seine schwächsten Punkte (das letzte Drittel) und macht Tarzans erste Begegnung mit der Welt der Menschen (Jane eingeschlossen) zur vergnüglichen Unterhaltung. Wie alle anderen Disney-Produktionen enthält auch Tarzan keinerlei Risiken. Der Film bietet aber gute Unterhaltung für die ganze Familie. Notiz am Rande: Einer der Regisseure, Kevin Lima, zeichnet auch für die Regie bei Der Goofy Film verantwortlich. -Doug Thomas Welche DVDs machen den DVD-Sammlern wirklich Spaß? Es sind die Collector's Editions, die Sammler-Editionen, die im Zusatzmaterial zeigen, was während der Dreharbeiten schiefgelaufen ist oder auf denen Mitarbeiter offen über Streitereien sprechen, die es am Set gegeben hat. Es sind DVDs, auf denen Making Ofs gezeigt werden, die wirklich während der Dreharbeiten entstanden sind und einen halbwegs ungeschönten Blick auf die Dreharbeiten bieten. Und es sind natürlich die herausgeschnittenen Szenen, die früher auf dem Boden des Schneideraumes landeten, heute aber, dank DVD, doch noch das Licht der Öffentlichkeit erblicken (und oft einen überraschenden zweiten Blick auf einen Film zulassen). Unglücklicherweise gehört diese DVD nicht ganz zu diesen Glanzlichtern, denn es scheint der Disneyschen Perfektionsideologie zu widersprechen, Fehler einzugestehen oder das eigene Werk auch mal kritisch zu hinterfragen. Hier hat sich sämtliches Zusatzmaterial dem Film und seiner Aufwertung unterzuordnen. So ist das Making Of dieser DVD kaum mehr als ein Dauerwerbespot für den Film. Auch der Kommentar (von Produzent und den Regisseuren) ist eher ein netter Plausch am Lagerfeuer, der es nicht unbedingt wert ist, mehr als einmal angehört zu werden. Sehr interessant sind jedoch die drei aus dem Film entfernten Szenen, die hier eine Veröffentlichung erfahren. Dazu gehören eine weitaus wildere Eröffnungssequenz als die tatsächlich verwendete sowie ein nicht weniger rasantes Ende, bei dessen Anschauen man sich die Frage stellt, wieso es in dieser Form eigentlich nicht im Film verwendet wurde. Interessant sind auch die Demo-Versionen von Phil Collins Songs, die oft keine richtigen Texte beinhalten und einen Einblick liefern, wie in diesem Film Bild und Ton in einem sich gegenseitig beeinflussenden Prozess entwickelt wurden. Kinder werden wahrscheinlich am Vergleich der am Storyboard gezeichneten Einzelszenen mit den tatsächlichen Filmszenen ihr größtes Vergnügen haben, in denen sie beobachten können, wie die von den Zeichnern erdachten Figuren Schritt für Schritt zum Leben erwachen. -Doug Thomas Amazon.de DVD-Bewertung Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist die DVD zu Tarzan erheblich besser ausgestattet. Neben dem gewohnt übersichtlichen Menü und der Anwahlmöglichkeit einzelner Szenen - an und für sich eine Selbstverständlichkeit - kann der geneigte Nutzer diesmal über ein "Making of" mit Thomas Gottschalk, ein "Tarzan-Quiz" und sogar über ein Musikvideo zu "Fremde wie ich" von Phil Collins verfügen. Das lässt doch hoffen! -Constanze Quanz |
Weitere Infos oder Bestellen bei Amazon