Napola - Elite für den Führer

Max Riemelt, Tom Schilling, Devid Striesow

DVD
Ausgabe vom 25. August 2005
Verkaufsrang: 3118 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4011976827986
ASIN: B0009S6QSS (Amazon-Bestellnummer)
Napola - Elite für den Führer - Max Riemelt, Tom Schilling, Devid Striesow
Deutschland, 1942 Der 16-jhrige Friedrich besucht gegen den Willen seiner Eltern ein Nazi-Elite-Internat. Erst der Einfluss eines sensiblen Mitschlers lsst in ihm Zweifel am System aufkeimen. Der mit dem Deutschen Filmpreis 2003 fr das beste Drehbuch ausgezeichnete Film erzhlt mit groer atmosphrischer Dichte von dem Zwiespalt der Heranwachsenden zwischen Freundschaft, Selbstfindung, Akzeptanz und den Forderungen nach blindem Gehorsam, Opferbereitschaft und Vaterlandstreue.

Zwischen den viel beachteten Der Untergang und Sophie Scholl ? Die letzten Tage kam zur Jahreswende 2004/2005 ein weiterer deutscher Film über die Nazi-Zeit in die Kinos, der sich jedoch ? im Gegensatz zu seinen thematisch verwandten Kompagnons ? einem Aspekt des Dritten Reichs widmete, der bisher noch keine filmische Aufarbeitung erfahren hatte: Dennis Gansels Napola ? Elite für den Führer erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt ? Internats-ähnliche Kaderschmieden, in denen das NS-Regime seinen ebenso folgsamen wie skrupellosen Nachwuchs heranzüchtete.
Im Zentrum steht der mittellose Berliner Nachwuchs-Boxer Friedrich (Max Riemelt in einer beeindruckenden Vorstellung), der die Napola als einzige Chance sieht, seine erhoffte Sportkarriere wahr machen zu können. Erst der sensible Albrecht (Tom Schilling), Sohn des Gauleiters Heinrich Stein (Justus von Dohnányi), öffnet Friedrich nach und nach die Augen über die systematische Gehirnwäsche, der sie in dieser "Erziehungsanstalt" ausgesetzt sind. Für die Beiden beginnt ein ideologischer Kampf innerhalb dieses Mikrokosmos des unmenschlichen Nazi-Regimes, dessen tragisches Ende vorprogrammiert zu sein scheint. Auch wenn Regisseur und Drehbuch-Autor Gansel mehr aus seinem unverbrauchten Setting hätte machen können, weiß sein Mahnmal für den geistigen Widerstand der Jugend dennoch durch hohe Dramatik und das eindringliche Spiel seiner Hauptakteure zu begeistern. Wohl auch wegen der Unverbrauchtheit seines Sujets umschifft Napola erfolgreich das "Alles schon mal gesehen"-Gefühl bei vielen anderen Filmen über die Nazi-Zeit, und bietet gerade für junge Leute wichtige Denkanstöße, die Napola lange nachwirken lassen. - Frank-Michael Helmke