The Back Room

Editors

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 25. Juli 2005
Verkaufsrang: 4463 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5413356025927
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The Back Room - Editors
BACK ROOM

Schwarz-Weiss, dunkel und katakombenähnlich ist das Cover von The Back Room. Nach den Singles Munich, Blood und Bullets debütiert die erst 2003 in Birmingham gegründete Gruppe Editors (ohne The) mit einem Album, dass einen in die Hochphase des Post-Punk, New- und Dark-Wave zurück führt. Zu The Sound und Chameleons, zu viel Echo & The Bunnymen und Joy Division. Im Kern lernte sich die Band schon drei Jahre früher an der Staffordshire Universität in dem Kurs "Music Technology? kennen. Gleiches Fach, gleicher Musikgeschmack bedeutet für die aus allen Himmelsrichtung kommenden Jungs: gemeinsam Musik machen, Band gründen. Tom Smith, Chris Urbanowicz, Geraint Owen und Russell Leetch geben sich den doofen Namen The Pride (Stolz) und titeln sich nach dem Wechsel von Ed Lay für Owen ebenso doof in Snowfield (Schneefeld) um. Schlau ist das Quartett trotzdem, und alle Mitglieder schließen das Studium ab, Pop-Karrieren können immerhin kurz und erfolglos sein. Darauf deutet bei The Black Room wenig hin, die Platte hätte zwar auch in den frühen 80ern für Freude gesorgt. Doch auch gut 20 Jahre später bereiten die ungenierte Zitate, die exzellenten Gitarren-Soundscapes und feinen Melodien kurzweiligen Spaß. Fehlen dürfen natürlich auch nicht schwergewichtige Textzeilen wie "...in deinen Adern fließt Blut, mehr haben wir aber auch nicht gemeinsam..." (aus "Blood"), die von zerbrochenen Träumen zeugen. Britische Hype-Wahnwitze reden ob dieser gelungenen Retro-Mixtur schon von der Post-Interpol-Zeit. Die Editors wären gut beraten, sich auf solch ein Blendwerk nicht einzulassen. Sonst sind sie bei allem Potenzial schneller Geschichte als verdient. -Sven Niechziol