Shiri (Einzel-DVD)

Han Seok-kyu, Choi Min-sik, Song Kang-ho

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 4020974153638
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Shiri (Einzel-DVD) - Han Seok-kyu, Choi Min-sik, Song Kang-ho
EMS Shiri - Single, USK/FSK: 16+ VÃ-Datum: 05.01.06
In Shiri, einem Paradebeispiel für perfekt gemachtes Blockbusterkino made in Korea, planen nordkoreanische Terroristen einen Sprengstoffanschlag in Seoul. Dass das asiatische Actionkino amerikanischer Ware in nichts nachsteht, ist schon lange bekannt. Bislang verband man mit den aufwändig produzierten Ballerorgien jedoch die umtriebige Filmindustrie Hongkongs. Mit Shiri hat jedoch im Jahr 1999 das staatlich subventionierte Kino Koreas mit einem Paukenschlag für Furore gesorgt. Dabei ist Shiri weit mehr als ein gewöhnlicher Actionfilm, er gewinnt vielmehr durch die Symbiose verschiedener Genres an Tiefe und Tragfähigkeit.
Die Handlung, die in mancherlei Hinsicht an True Lies erinnert, schafft durch einen spannenden Plot-Twist in der Mitte des Films den Sprung zum Politthriller mit melodramatischen Zügen, und das ist in diesem Fall als Kompliment gemeint. Es geht um die beiden südkoreanischen Agenten Jong-Won Yu und Jang-Gil Lee, die seit Jahren der geheimnisvollen Hee auf der Spur sind, einer hochprofessionellen Killerdrone ohne den Anflug eines Gewissens. Ihre Verfolgung führt sie schließlich zu einer beunruhigenden Entdeckung. Eine Bande nordkoreanischer Terroristen plant offenbar einen Anschlag, mitten in der Millionenmetropole Seoul. Ziel: die Regierungschefs der beiden koreanischen Länder.
Den Filmemachern gelang mit Shiri ein bemerkenswerter Coup. Oftmals wird im Zusammenhang mit dem Film der gigantische kommerzielle Erfolg in seinem Ursprungsland genannt, doch ist Shiri nicht weniger als ein Befreiungsschlag gegenüber den dominierenden amerikanischen Großproduktionen à la Jerry Bruckheimer. Das Überraschendste ist denn auch die scheinbare Leichtigkeit, mit der der Film geradezu spielend mit allem mithalten kann, was aus Hollywood an den Start gebracht wird - auch und vor allem was die Produktionswerte anbetrifft. Die Auswahl der Locations, die fetten Special Effects, die routinierte Inszenierung der Actionsequenzen und das traumwandlerische Timing in den Shoot-Outs.
Filmhandwerklich bleibt kein Auge trocken und doch sind es gerade die sorgfältig ausgearbeiteten Charakterzeichnungen der Hauptfiguren und deren Spannungsbögen, die Shiri zu einem außergewöhnlichen Film werden lassen. Die Beziehungen zwischen den Figuren wirken nicht konstruiert, ihre Motivationen ergeben sich zwangsläufig aus ihrer Mitte heraus und gewinnen dadurch an Kontur. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Man leidet mit Hee und ihren Verfolgern und empfindet sogar Verständnis für beide Positionen. Und wann konnte man das zuletzt von einem amerikanischen Blockbuster behaupten? -Thomas Reuthebuch