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Vom mutigen Erneuerer zum g'standenen Traditionalisten... Hubert von Goisern hat sich mit Trad einen lange gehegten Wunsch erfüllt: eine Handvoll alpiner Volkslieder, die ihm ans Herz gewachsen sind, entstaubt und frei von Klischees, aber ohne den Anspruch des musikalischen Erneuerers in ihrer ursprünglichen Form einzuspielen. Hatte der Schmäh des Bad Goiserer Volksmusikerneuerers vor zehn Jahren darin bestanden, den Elan des Landlers mit der Kraft der Rockmusik und die Jodelmelodie mit zeitgemäß kritischen Texten zu unterlegen, so stellt er jetzt - als g'standener Traditionalist - die 14 Neuaufnahmen klassischer inneralpiner Melodien gänzlich ohne Augenzwinkern und kritische Distanz in den Raum. Es sind Lieder und Weisen, die heute nur noch Hochbetagte mit Hackbrett und Zither vortragen, denen er sich gemeinsam mit seiner neuen Band kreativ, frisch und unbedarft annähert. Obwohl zusätzlich von so virtuosen Genre-Vertretern wie der "Hohtraxlecker Sprungschanzenmusi" unterstützt, sind diese Aufnahmen wohltuend frei von jenem puristischen Ernst, der den Bewahrern traditioneller Volksmusik häufig als Stilmittel anhaftet. Die schlichte Schönheit solch feinsinniger Lieder wie "Über d'Alma" und "Da Summa is aussi" sind so etwas wie die Ursubstanz eines in den Alpentälern immer noch real existierenden Liedguts, vor dem Hubert von Goisern auf Trad meisterlich den Hut zieht. Ein wegweisendes Album, das mit seiner Rückkehr zu den Wurzeln den Kreis innerhalb der seit Jahren gärenden neuen Volksmusikbewegung schließt. -Wolfgang Koenig |
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