The Da Vinci Code - Sakrileg

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 19. Mai 2006
Verkaufsrang: 1085 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0602498540411
ASIN: B000EPR7NE (Amazon-Bestellnummer)
The Da Vinci Code - Sakrileg -
DA VINCI CODE/SAKRILEG

Ein Sakrileg hat Hans Zimmer mit seinem Score zur Verfilmung von Dan Browns ketzerischem Multi-Millionenseller über das Geheimnis des Heiligen Gral nicht begangen! Der deutschstämmige Komponist wurde von der spannenden Story über einen Komplott in klerikalen Kreisen mit weltumspannenden Folgen vielmehr zu einem atmosphärisch-dichten, tragisch-schönen, klassisch-getönten Soundtrack bekehrt, in dem Streicher und Chöre eine zentrale Rolle spielen. Von solch sakralen Sounds sollte selbst die Katholische Kirche begeistert sein, welche die auf populären Verschwörungstheorien basierende Buchvorlage verdammt hat.
Mit Starbesetzung (Tom Hanks/Forrest Gump, Audrey Tautou/Die wunderbare Welt der Amélie, Jean Reno/Die purpurnen Flüsse, Paul Bettany/Ritter aus Leidenschaft, Ian McKellen/Der Herr der Ringe, Alfred Molina/Frida) hat Regisseur Ron Howard (Der Grinch, Apollo 13) jene Geschichte inszeniert, bei der ein Symbologe und eine Kryptologin durch ihre Recherchen eines Mordes an den Grundfesten des Christentums rütteln. Wie werksgetreu das Ganze in Szene gesetzt worden ist, zeigt sich daran, dass die Filmbilder im Booklet denen der unbedingt empfehlenswerten illustrierten Sakrileg-Ausgabe entsprechen. Weil in düsteren Kirchen verschlüsselte Geheimnisse aufzuspüren sind, Leonardo da Vincis Gemälde anscheinend rätselhafte Botschaften beinhalten und die zwei Hauptpersonen von einem Mönch mit Killer-Auftrag verfolgt werden, ist dadurch schon die Stimmung der Musik vorgegeben. Hans Zimmer (König der Löwen) vertonte sie mit Hilfe eines 99-köpfigen Orchesters (viele Streicher plus Oboen, Klarinetten, Flöten, Harfen, Percussion) und folgenden Solisten: Sopranistin Hila Plitmann, Akustik-/Elektro-Cellist Martin Tillman (Hannibal), (E-)Violinist Hugh Marsh (Shrek 2) sowie Sängerin Delores Clay (The Last Samurai).
Die vierzehn, an Spannungsbögen reichen Stücke (inklusive einem Bonus-Track), in deren Instrumentierung die für Zimmer typische Elektronik erfreulicherweise nur sporadisch und dezent-unterschwellig eingesetzt wird, haben eine stark klassische Note und sind durch Streicher geprägt - oft düster/getragen, um dann plötzlich in Staccati zu explodieren. Dabei erinnert so manches an seinen Score zu Batman Begins oder das Instrumental "Patricide" aus Gladiator, während die Chor-Passagen Assoziationen zu John Debneys Die Passion Christi und Harry Gregson-Williams Königreich der Himmel wecken. Anspieltip ist Chevaliers de Sangreal !
Die 68 Minuten zwölf Sekunden des eigenständigen Scores eignen sich bestens als Hintergrundmusik beim Lesen des mitreißenden Thrillers über die größte Verschwörung der vergangenen 2000 Jahre. Bei derart guter Unterhaltung ist irrelevant, dass der enge Papst-Vertraute Erzbischof Angelo Amato lästert: "Dieses Buch ist scharf anti-christlich ... voller Verleumdungen, Beleidigungen und historischer Fehler in Bezug auf Jesus, das Evangelium und die Kirche. Ich hoffe, dass Sie alle den Film boykottieren werden!" - Thomas Hammerl