Pay the Devil [+1 Bonus]

Van Morrison

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 9. Mai 2006
Verkaufsrang: 988397 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4988005432513
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Pay the Devil [+1 Bonus] - Van Morrison
Van Morrison ist in seinem Leben viel rumgekommen, das Schicksal wollte es jedoch, dass ihn seine zahlreichen Tourneen und sonstigen Berufsreisen nie nach Nashville geführt haben. Und doch klingt der prächtige Longplay Pay The Devil so, als wäre er mitten in der "Music City USA" entstanden. Mehr noch: Mister Morrison schlüpft hier - samt Stetson auf dem Kopf - so überzeugend in die Rolle des musizierenden Cowboys, als wäre er nicht der Sohn eines irischen Dockarbeiters, sondern als Spross eines Rinderzüchters irgendwo im Mittleren Westen zur Welt gekommen.
"Van The Man auf der Country Road?" werden die Fans besorgt fragen. Keine Angst, mit der verkitschten Trucker-Romantik und den bierseligen Honkytonk-Heulern, die man heute in den Country-Charts antrifft, hat das hier nichts zu tun. Der "Belfast Cowboy" bevorzugt stattdessen die echte Countrymusik, die die zentralen Existenzfragen des Menschseins stellt. Liebe, Eifersucht und Untreue, Schuld und Sühne, Einsamkeit und (religiöse) Erlösung - das sind seit jeher die Themen authentischer Countrysongs, und die behandelt Van Morrison hier in mehreren Fremdtiteln aus der C&W-Geschichte und ein paar neuen Eigenkompositionen auf unnachahmliche Art.
Der George-Jones-Klassiker "Things Have Gone To Pieces" etwa erzählt von den Situationen im Leben, in denen alles in die Brüche geht. Webb Pierces Oldie "There Stands The Glass" von 1953 handelt von einer Verzweiflung, die so groß ist, dass man sie nur im Alkohol ertränken kann. Im Titel "Half As Much", den auch Patsy Cline und Hank Williams im Programm hatten, geht es um falsches Spiel in der Liebe. Und das unverwüstliche "Once A Day" von Glen Campbell berichtet von den Tränen, die jemand mit gebrochenem Herzen Tag für Tag vergießt.
All das wird hier glaubhaft im klassischen C&W-Format präsentiert. Eine wimmernde Pedal Steel Guitar, harsch gestrichene Fiedeln und das Plinkern eines Saloon-Pianos verbindet man zum zeitlosen Countrysound. Fehlte nur noch, dass Van Morrison Juchzer und Jodler rauslässt wie einstmals Jimmie Rodgers, der "Yodeling Cowboy". Yeehaw! - Harald Kepler