Blue Note Sessions

Nigel Kennedy

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 30. Juni 2006
Verkaufsrang: 40012 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0094635705027
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Blue Note Sessions - Nigel Kennedy
BLUE NOTE SESSIONS

Nigel Kennedy ist der kommerziell erfolgreichste Geiger der letzten Jahre, seine Einspielungen mit Werken von Vivaldi, Bruch, Mendelssohn, Beethoven, Brahms etc. fanden ein Millionenpublikum und machten ihn zum Klassikstar. Das ist freilich nur die halbe Wahrheit, denn neben der Klassik verspürt der Paradiesvogel mit der Punkfrisur seit jeher das Verlangen, auch alle möglichen anderen Musikarten zu erkunden: Er interpretierte auf seiner CD Kafka anspruchsvollen Pop, New Age und keltische Folklore, machte sich mit der polnischen Gruppe Kroke Richtung Weltmusik auf (East Meets East) und ließ in umarrangierten Songfavoriten von den Doors (The Doors Concerto) sowie Jimi Hendrix (The Kennedy Experience) den Rocker raus.
Nach Nigel Kennedy plays Jazz frönt der Engländer nun ein weiteres Mal auf Tonträger seiner Jazzleidenschaft. Mit Ron Carter, Jack DeJohnette, Joe Lovano und Kenny Werner hat er für das Projekt echte Cracks des Genres angeheuert. Unter der Studioleitung von Produzent Jay Newland (Norah Jones, Pat Metheny) spielte diese Topmannschaft Standards von Horace Silver, Kenny Burrell, Lonnie Liston Smith und neuere Eigenkompositionen ein. Dabei stellt Nigel Kennedy unter Beweis, dass er nicht nur die Spieltechniken der klassischen Violinliteratur wie zum Beispiel Flageolett- und Doppelgriffe ("Nearly"), sondern auch die Kunst der Improvisation, das Jazztiming ("Song For My Father") und "Anschleifen" der Töne mühelos beherrscht. Des Weiteren entwickelt der Mann an der elektrisch verstärkten und verfremdeten Violine, die manchmal fast wie eine E-Gitarre klingt, einen irren Drive ("Midnight Blue").
Wenn Klassikvirtuosen zu einem Abstecher ins Jazzterrain aufbrechen, tönt das oft zickig, weil's nicht swingt. Nicht so bei Mr. Kennedy. Er musiziert ganz locker mal in der Tradition eines Stephane Grappelli, mal nach Art von Neuerern wie Jean-Luc Ponty und macht bei seinen Blue Note Sessions deswegen auch durchweg eine gute Figur. Ein wahrhaft universell geschulter Instrumentalist! - Harald Kepler