Empire

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 22. September 2006
Verkaufsrang: 10673 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0828768934227
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Empire -
Während Kasabian mit ihrem abgedrehten, von elektronischen Beats unterstützten Rock in England längst zu Superstars avanciert sind, laufen sie hierzulande noch unter Geheimtipp. Das zweite Album Empire sollte dies bald ändern.
Dabei hatte auch das Debütalbum Kasabian schon alles, was es braucht, um die Herzen von Rock- und Dance-Fans gleichermaßen zu erobern. Infektiöse Melodien in spacigem Soundgewand, dazu Beats nach Art der Chemical Brothers und lasziv-schnodderiger Gesang, wie ihn so souverän sonst nur Oasis-Frontmann Liam Gallagher hinbekommt. Aber das mit Doppelplatin ausgezeichnete Album mit den Hitsingles "Club Foot", "Reason Is Treason" und "L.S.F." sorgte für Vollbeschäftigung in der Heimat, so dass die erste umfangreiche Deutschlandtour von Kasabian erst im Zuge von Empire stattfinden wird. Diese könnte zum Triumphzug werden, ist das neue Werk doch tatsächlich noch faszinierender als der Erstling. Die Eröffnung mit dem Titeltrack, der auch als Single ausgekoppelt wird, ist recht gewagt, denn der krasse Rhythmuswechsel zwischen Strophe und Refrain dürfte anfänglich für Verwirrung auf der Tanzfläche sorgen. Doch schon bald hat man den Song verinnerlicht und seine Größe erkannt. Das folgende "Shoot The Runner" enthält alle Zutaten für einen Hit: einen kickenden Beat, zu dem sich Körper gerne bewegen lassen, und einen Refrain, der dem Hörer noch lange im Kopf herumspukt. "Last Trip (In Flight)" ist bester Acid-Rock und mit dem grandiosen "Stuntman" klingen sie gar wie eine Kreuzung aus Black Rebel Motorcycle Club und den schottischen Britrock-Ikonen Primal Scream. Dies sind nur vier von elf exquisiten Beispielen, wie man den Spagat zwischen eingängigen, Fußballfan-tauglichen Pubrock-Hymnen und intelligenten Psychedelic-Klängen schafft. Kasabian sind damit zwar keine Pioniere, schließlich ist ihr Sound deutlich am Madchester-Sound der Spätachtziger (Stone Roses, Happy Mondays) orientiert, aber sie machen ihre Sache so gut, dass man dieses Revival mit offenen Armen willkommen heißen möchte. -Dirk Siepe