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Erstaunlich, wie viele neue Facetten Rosenstolz dem ewigen Thema Liebe immer wieder abgewinnen können. Auch auf dem 13. Album Das große Leben geht es in den zwölf Liedern überwiegend um den Liebesreigen. Seit dem letzten Album Herz steht dem Berliner Duo Peter Plate und AnNa R auch wieder Ulf Leo Sommer als Texter, Komponist und Produzent zur Seite. Und das tut ihnen offenbar sehr gut. Die beiden wagen nach dem Ausflug in sauber produzieren Mainstream auch wieder ein paar schräge Töne zwischendrin, das sympathisch Holprige, Lebendige, siehe "Ich geh in Flammen auf" oder das schnelle Rockstück "Bester Feind", auch vom Text formibdabel. Wer kennt nicht das Gefühl, sich selbst im Weg zu stehen und die Erkenntnis "liebe dich selbst", bevor du es mit anderen probierst. Dazwischen liegen alle Phasen der Liebeschmerzen von fast schon masochistisch "Nichts von alledem (tut mir leid)", beinah kurierte "Ich bin verändert", gemeinsam geht es besser "Ich hab genauso Angst wie du", Verletztheit, "Aus Liebe wollt ich alles wissen", Selbstvorwürfe bringen nichts, aber eine starke Frau, "Etwas zerstört" und vorübergehende Ratlosigkeit und die Frage "Woran hält sich die Liebe". A! uf "Ein Wunder für mich" grübelt der Träumer und verwirrte Mann, und das hymnische "Anders als geplant" zeigt, die Hoffnung stirbt zuletzt, was auch für die schnelle Pianoballade und Singleauskopplung "Ich bin Ich (Wir sind wir)" gilt. Rosenstolz haben ihren Blick aufs große Leben schön mit Wurlitzer-Orgel, Piano, Bläsern und Streichern umrahmt, aber auf den großen Bombast verzichtet. Brauchen Rosen auch nicht, sind schon stolz genug. - Ingeborg Schober |
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