Ein Hauch von Zen (Director's Cut)

Shih Chün, Hsu Feng, Bai Ying

DVD
Ausgabe vom 10. April 2008
Verkaufsrang: 28895 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4260131126239
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Ein Hauch von Zen (Director's Cut) - Shih Chün, Hsu Feng, Bai Ying
KSM Ein Hauch von Zen, USK/FSK: 12+ VÃ-Datum: 10.04.08

Bilder so schön, wie sie das zeitgenössische Kino heute kaum noch kennt: Das Martial-Arts-Meisterwerk Ein Hauch von Zen besticht durch seinen einmaligen Ausdruck und eine Ästhetik, die ihresgleichen sucht.
Kein Vergleich zur sonstigen Dutzendware aus den unzähligen "Kampffilm-Fabriken" Asiens. Regisseur King Hu (Dragon Inn, Regen in den Bergen), ein Vorreiter dieser so genannten Wuxia-Filme, schuf mit Ein Hauch von Zen einen ultimativen Klassiker des Genres: Dieser Film, der fast drei Jahre Drehzeit in Anspruch nahm, wurde erstmals 1971 veröffentlicht und erzielte ein großes, internationales Echo. Zu Recht: Dieser Streifen ist mehr als ein reiner Kung Fu-Film á la Bruce Lee. Er ist ein Historien-Fantasy-Eastern. Ein Meilenstein und Mitbegründer für eine ganze Reihe von Filmen wie A Chinese Ghost Story, das Oscar gekrönte Tiger & Dragon von Ang Lee oder Hero und House of Flying Daggers aus der Feder Zhang Yimous. Kult-Filme, die ohne ihr großes Vorbild King Hu nicht denkbar gewesen wären. Die einzigartige Verquickung von Schwertkämpfern, Schlachten, Soldaten- und Reiterkämpfen, die überwiegend an historischen oder pseudohistorischen Schauplätzen spielen, mit stark phantastischen Elementen, macht diese Art von Filmen so eindrucksvoll. Dazu kommt der sensationelle Einsatz von "Wirework", zu dessen Erfindern Regisseur King Hu zu zählen ist: Diese Stunt-Technik lässt die Darsteller scheinbar schwerelos durch die Luft wirbeln. Die Schauspieler sind für die aufwändigen Kampfszenen an Drähten (Wires) befestigt, die für den Zuschauer unsichtbar bleiben. So gelingen Action-Kunststücke von damals noch nicht gekannter Qualität und Intensität: Menschen konnten nun den Gesetzen der Schwerkraft trotzen, mit Riesensprung zum Angriff übergehen oder im freien Flug über ihre Gegner hinwegschwirren. Sensationell!
Von "Ein Hauch von Zen" zeigte sich sogar die Jury des Filmfestes in Cannes so beeindruckt, dass sie ihm als ersten chinesischen Actionfilm überhaupt, einen Preis verliehen.
Und auch die Story, ein echtes Epos, ist nicht von schlechten Eltern. Basierend auf einer alten Gespenstergeschichte, entwickelt Ein Hauch von Zen hochphilosophische Züge: Vor 500 Jahren, zur Zeit der Ming-Dynastie, lebt der gebildete, aber auch etwas naive Ku (Shih Chun) als Schreiber und Maler in der chinesischen Provinz.: Eines Tages tauchen drei Fremde in dem Ort auf, die sofort das Interesse des jungen Gelehrten Ku wecken: Der blinde Wahrsager Shih (Pai Ying), der Arzt Lu (Han Hsue) und das schöne Mädchen Yang (Hsu Feng), in das sich Ku sofort verliebt. Die drei leben zurückgezogen in einem verlassenen Fort, von dem es heißt, dass dort die Geister getöteter Soldaten herumspuken sollen. Doch das kann Ku nicht abschrecken. Unsterblich in Yang verliebt, verfolgt er die Fremden auf Schritt und Tritt und erfährt schon bald deren Geheimnis: Beide Männer sind ehemalige kaiserliche Generäle, die vor den Häschern des Geheimdienstes fliehen und auch seine geliebte Yang ist mit falscher Identität auf der Flucht. Ihnen auf den Fersen sind daher unzählige Agenten, um die Abtrünnigen zur Strecke zu bringen. So gerät Ku in einen blutigen Konflikt zwischen dem korrupten Obereunuchen des Kaisers und einer Gruppe von Widerständlern, die die Verbrechen des Eunuchen aufdecken wollen...erst die geistige Kraft eines buddhistischen Abtes kann die Kämpfe beenden. Chinesische Kampfkunst gepaart mit asiatischer Philosophie: Vielmehr kann man von einem Film dieser Art einfach nicht verlangen! Und als absolutes Highlight: Die allein 10-minütige Kampfszene im Bambuswald, die bis heute immer wieder von anderen Regisseuren als Inspiration benutzt wird
Ein Hauch von Zen gilt als einer der einflussreichsten chinesischen Filme überhaupt. Das epische Format und die dynamischen Kampfszenen waren seinerzeit ohne Beispiel. Ein 171-minütiges Opus, das durch perfekte Inszenierung besticht. Er verbindet gleichzeitig die Elemente eines aufwändig ausgestatteten Historienfilm mit einer fantastischen Gespenstergeschichte, rasanten Schwertkämpfen und Zen-Buddhismus zu einer reizvollen Einheit. Kameratechnisch teils virtuos, verdichtet der Film die Handlungsmuster auf einer metaphorischen Ebene zu einer Fabel über Sinn und Zweck von Gewalt. Ein großes Werk!