Die neun Pforten

Johnny Depp, Frank Langella, Lena Olin

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 4006680044088
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Die neun Pforten - Johnny Depp, Frank Langella, Lena Olin
Kinowelt Die neun Pforten, USK/FSK: 12+ VÃ-Datum: 11.07.08
Der Horror des Roman Polanski stützt sich nie auf Spektakel oder Schocks. Vielmehr erzeugt er eine Atmosphäre der Gänsehaut und das unangenehme Gefühl, das Böse lauere knapp außerhalb des Bildausschnitts oder verstecke sich hinter den Gesichtern der nicht eindeutig festgelegten Charaktere. Für eine Weile scheint es, als ob Die neun Pforten (nach dem Roman Der Club Dumas von Arturo Perez-Reverte) das behagliche Unbehagen solcher Meisterwerke wie Ekel oder Rosemaries Baby vermitteln könnte.
Ein stiller, nahezu schläfriger Johnny Depp (Sleepy Hollow, Dead Man) verkörpert den zynischen, skrupellosen Jäger seltener Bücher Dean Corso, der von dem Dämonologen Boris Balkan (Frank Langella, Die Piratenbraut, Dracula) beauftragt wird, ein seltenes Werk auf Echtheit zu prüfen. An diesem soll der Legende nach Luzifer persönlich mitgeschrieben haben. Dean verlässt das gespenstische New York (welches Polanski im europäischen Studio als düstere Stadt der Schatten hat entstehen lassen) und reist nach Portugal und Paris um Balkans Band mit zwei weiteren Ausgaben zu vergleichen. Er enthüllt ein Geheimnis von unheiliger Tragweite und findet sich inmitten einer Verschwörung wieder, in die Balkan ebenso verstrickt ist wie eine Witwe, die alles daran setzt, Balkans Buch in die Hände zu bekommen (Lena Olin - Romeo is bleeding, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins - die sich fröhlich durch diese Rolle beißt und kratzt). Doch ein mysteriöser Schutzengel (in Gestalt von Polanskis Ehefrau Emmanuelle Seigner, Frantic) bewacht jeden von Corsos Schritten.
Die neun Pforten kommt mit donnergrollender Bedrohung und geschmackvoll vieldeutigen Bildern daher, doch Polanskis kraftlose Inszenierung und absichtlich vage gehaltene Geschichte erzeugen einen Film, der zwar unheimlich ist, aber nie den Schritt zum packenden Streifen schafft. Er steht wiederholt kurz vor der Schwelle zum interessanten Werk, vollzieht aber nie den letzten Schritt - bis zum letzten, rätselhaften Filmbild. -Sean Axmaker