Akokan

Roberto Fonseca

CD, Audio CD
Verkaufsrang: 54800 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0063757953425
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Akokan - Roberto Fonseca
Aus der Amazon.de-Redaktion
Er ist romantisch, melodisch, rhythmisch, er spielt mit Dynamik, arbeitet mit Kontrast. Er hat Technik, hat Feuer, ist emotional vielschichtig. Aber vor allem anderen ist Roberto Fonseca eines: ein Live-Act. Auf der Bühne sprengt der Kubaner alle Ketten, reißt alles von den Stühlen, liefert eine Riesenshow, die, so hofft man, weder einstudiert noch aufgesetzt ist: die reine, überschäumende Spielfreude überflutet den Saal, Fonseca spielt im Stehen, weil?s ihn vom Klavierhocker zieht, die Luft ist schweißgetränkt, alle schwitzen, alle sind eins im lichterfüllten Fonseca-Inferno. Es ist unmöglich, eine solch charismatische Atmosphäre im Studio nachzuahmen. Und so hört man auch auf Fonsecas zweitem Album für Enja-Records, Akokan, nur das, was übrig bleibt: halt die Musik. Der Pianist spielt Mainstream, mal Jazz kubanisch, mal Jazz modern, hier mal ein R&B-Lick, da ein ruhiger, sehr traditioneller, folkloristischer Part, insgesamt ein ansprechendes, aber auch etwas diffuses Mischgebilde, dessen einzige wirkliche Charakteristik in Roberto Fonsecas hartem Anschlag liegt. seine Kompositionen haben schon Stil, aber man sucht noch nach dem ganz persönlichen. Die Arrangements sind gut und tragen seine Handschrift, aber irgendwie vergisst man sie wieder. Bei Roberto Fonseca stellt sich die klassische Frage nach dem Sinn oder Unsinn, Musik zu konservieren. Entlarven ihn seine CDs als zwar guten Pianisten, aber auch als einen unter vielen? Oder gilt der Umkehrschluss: was zählt, ist allein die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht, die Bühne, das sinnliche Erleben, das Riechen, Schmecken, das Zusammensein in einem Moment? Das macht aus Fonseca keinen besseren Pianisten, aber dieses Erleben macht ihm zu einem Unikat! Wer einmal im Konzert war, will immer wieder hin. Nicht umsonst ist der 34-Jährige, der bereits mit 15 Furore machte, der im Orchester von Ibrahim Ferrer spielte und mit Größen wie Chucho Valdéz, Herbei Hancock und Wayne Shorter musizierte, mit seinem langjährigen Ensemble ständig auf Tournee - Katharina Lohmann