Praise & Blame

Tom Jones

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 23. Juli 2010
Verkaufsrang: 1238 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0602527412979
ASIN: B003LDKIVO (Amazon-Bestellnummer)
Praise & Blame - Tom Jones
Vom Staubsaugervertreter zu einer der Ikonen des Showbiz, inklusive Ritterschlag seitens der englischen Queen, -das ist die Geschichte von "Sir Thomas" Jones, einem der erfolgreichsten und vielseitigsten Interpreten überhaupt. Songs wie "What's New Pussycat" und "Thunderball" aus gleichnamigen Filmen in den 60ern gehen ebenso auf sein Konto, wie Cover-Versionen von "Kiss" (Prince) und "Burning Down The House" (Talking Heads), nicht zu vergessen sein Gassenhauer "Sex Bomb", in Zusammenarbeit mit Mousse T. Seit Kurzem ist der Mann, der seit 1962 den Spitznamen "The Tiger" trägt, 70 Jahre alt. Dass er noch immer im Vollbesitz seiner scharfen Zähne ist, beweist sein jüngstes Album Praise & Blame, dessen elf Songs über echten Biss verfügen. Pikante Note des Ganzen: Bereits vor Erscheinen des Albums zitierte die Londoner "Sunday Times" eine Mail des Plattenboss David Sharpe von Island Records, in der dieser die Scheibe als "kranker Witz" bezeichnete, weil Jones Kirchenlieder aufgenommen habe, anstatt schmissiger Upbeat-Nummern. Falls das Ganze als PR-Gag gedacht war, so hat es seine Wirkung nicht verfehlt, denn natürlich ist der walisische Womanizer alles andere als eine graue Kirchenmaus und sein Album schlichtweg grandios! Kein Orchester, keine Show, stattdessen eine Begegnung mit dem blutjungen Tom Jones und seiner frühen Begeisterung für Sängerinnen wie Mahalia Jackson und Sister Rosetta Tharpe, die seine Überzeugung prägten, dass ohne die Existenz von Gospel, Blues, Traditionals und Contrysongs die Rockmusik ein blutleeres Nichts sei. Auch in anderer Hinsicht ist Praise & Blame eine Rückkehr zu den Wurzeln. Aufgenommen wurde das Album in Peter Gabriels "Real World Studio" in einem kleinen Örtchen namens Box, in Wiltshire, -zufällig auch jenem Ort, in dem die Großmutter des kleinen Tom einst in einer Baptistengemeinde lebte. Durchaus möglich, dass sie Praise & Blame gemocht hätte. Mit von der Partie sind, außer stimmgewandten Background Vocals, virtuose Instrumentalisten wie BJ Cole (Steel Guitar), Booker T. Jones (Keyboards), Chris Holland (Hammondorgel), sowie die feste Studiobesetzung aus Schlagzeuger Jeremy Stacey, Bassisten Dave Bronze und Ethan Jones an Gitarre, Mellotron und Percussion. Letzterer hat Praise & Blame auch produziert. Gekonnt aufs Nötigste reduziert schneidert er Tom Jones Stücke auf den Leib, als seien diese ausschließlich für ihn komponiert. Dabei handelt es sich um Songs von John Lee Hooker ("Burning Hell"), Joe Shaver ("If I Give My Soul"), Susan Werner ("Did Trouble Me") und natürlich Bob Dylan ("What Good Am I"). Selten ist die Wiederbegegnung mit musikalischer Vergangenheit auf so ungekünstelte und unsentimentale Weise gelungen wie auf Praise & Blame! - Andreas Schultz


Auf Praise and Blame begegnet man einem Tom Jones, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt, zu Gospel, Blues, Traditionals und Country-Songs, und sein wahres Wesen in Texten präsentiert, in denen er kein Blatt vor den Mund nimmt. Für die Aufnahmen kam kein anderer Produzent als Ethan Johns (Kings of Leon, Ray LaMontagne, Laura Marling) in Frage. Laut Jones hat er "diesen ganz besonderen Ansatz im Studio. Er reduziert alles im Studio aufs Nötigste, und genau das hatte ich schließlich im Sinn".
Auf diesem Album gewährt Jones tiefe Einblicke in sein Seelenleben und benennt die Dinge ungeschminkt beim Namen. Selbst die Coverversionen auf Praise and Blame lässt er - durch seine Stimme und persönliche Note - so klingen als wären sie eigens für ihn komponiert.
Die erste Singleauskoppelung ist der ergreifende Song Did Trouble Me von dessen Lyrics Tom Jones sehr angetan war: "When I held my head too high too proud,/When I raised my voice too little too loud,/My Lord did trouble me??.
Abschließend beschreibt Tom Jones sein neues Album als "Stoff zum Nachdenken: Es ist einfach nur echt und aufrichtig; eine sehr persönliche Platte, in der ich mein wahres Wesen zum Ausdruck bringe." Um das zu erkennen, muss man Praise and Blame nur ein einziges Mal hören.