Rufmord - Jenseits der Moral (Thrill Edition)

Gary Oldman, Joan Allen, Jeff Bridges

DVD
Ausgabe vom 3. August 2010
Verkaufsrang: 20356 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4030521722187
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Rufmord - Jenseits der Moral (Thrill Edition) - Gary Oldman, Joan Allen, Jeff Bridges
Je nach dem, von welcher Seite man es betrachtet, kann man Rufmord aus ein und demselben Grund loben und verreißen. Hier haben wir es mit einem politischen Thriller aus der Insider-Perspektive zu tun, der es ernst meint in seiner Verteidigung der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des American Way. Doch Drehbuchautor und Regisseur Rod Lurie wendet genau dieselbe Art von Manipulation an, die sein Film zu verurteilen vorgibt. Aber mit seinem politischen Know-how, einer opportunen Idee (ein weiblicher Vizepräsident) und einer Besetzung aus erstklassigen Schauspielern ist dieses Schachspiel in den höchsten Etagen der Macht unverhohlen unterhaltsam. Über Luries Taktik kann man vielleicht streiten, über seine patriotische Leidenschaft sicherlich nicht.
In ihrer speziell auf sie zugeschnittenen Rolle als zur demokratischen Senatorin gewandelten ehemaligen Republikanerin ist Joan Allen einfach erstklassig - wenn auch ein wenig zu frömmlerisch. Sie wurde vom Präsidenten (Jeff Bridges) auserwählt, den frei gewordenen Posten des Vizepräsidenten zu übernehmen. Bridges spielt einen zugeknöpften Regierungschef, scheinbar distanziert von seinem wichtigen Posten, wenn er fröhlich das Rund-um-die-Uhr-Küchenpersonal des Weißen Hauses herausfordert. Dem verbitterten und skrupellosen Kongressabgeordneten (Gary Oldman) jedoch, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Allens Ruf mit angeblichen dunklen Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit zu zerstören, ist er haushoch überlegen.
Als Antwort auf den Lewinsky-Skandal mit umgekehrten Geschlechterrollen stellt Rufmord mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer für Integrität im öffentlichen Dienst durchschlagende Fragen. So ist ein Film daraus geworden, den zu verteidigen sich lohnt. Die Spitzenbesetzung (darunter auch Christian Slater und William Petersen) macht den Großteil der etwas zu frei erfundenen Machenschaften in der Handlung wieder wett. Die Ideen selbst sind allerdings bezwingender als ihre Ausführung. Und obwohl Luries Offenbarung zum Schluss eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem rücksichtslosen Betrug in seinem vorherigen Film Deterrence darstellt, besteht immer noch die Gefahr, dass sie den Glanz eines ansonsten faszinierenden Films trübt. -Jeff Shannon