The Dark Side Of The Chant

Gregorian

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 5. November 2010
Verkaufsrang: 102 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0886978048028
ASIN: B00444OGM6 (Amazon-Bestellnummer)
The Dark Side Of The Chant - Gregorian
Die Geschichte von Gregorian, die sich mit The Dark Side Of The Chant auf dunkles Terrain begeben, beginnt eigentlich schon Anfang der Neunziger. Der Hamburger Produzent Frank Peterson entwickelte zusammen mit Michael Cretu das Projekt Enigma, das mit einem Mix aus Synthiepop und Altertums-Klängen weltweit über 40 Millionen Platten verkaufte. Nach langen Aufenthalt auf Ibiza, dem Lebensmittelpunkt von Cretu, kehrte Peterson in die Hansestadt zurück, und setze die Ursprungsidee bei Gregorian noch konsequenter um. In weiten Teilen der Presse wird die Gruppe entweder ignoriert oder verrissen, die Verkaufszahlen sprechen aber eine ganz andere Sprache. Gregorian füllt riesige Hallen und verkauft millionenfach Alben.
Natürlich steckt viel Kalkül hinter diesem bombastisch-opulent arrangierten Sound, der die Grenzen zum Kitsch weit überschreitet. Nur Dummköpfe stecken nicht hinter Gregorian, deren männlicher Chor komplett aus englischen Sänger besteht, der weibliche kommt größtenteils von der Insel. Die Musiker aber stammen aus Hamburg oder Bremen und dessen Umgebung. Carsten Heusmann arbeitete mit Blind Guardian oder Halloween und Jan-Eric Kohrs (auch Synthies) mit Oliver Pocher, DePhazz oder Blümchen. Gitarrist Peter Weihe kreuzte die Wege von Rio Reiser, Nena, Pur oder Meat Loaf., Drummer Roland Peil die von Fanta 4, Phillip Boa, Till Brönner wie den No Angels. Da ist der polierte Sound natürlich perfekt und zielt direkt aufs die Gefühlsnerven...aber er klingt lange nicht so furchteinflössend wie das Horror-Cover es suggeriert. Puristen der original-gregorianischen Gesänge von echten Mönchen dürften sich eh mit Grausen abwenden, vor allem wenn sich dann auch noch Satanszeug einverleibt wird. Die nach Papst Gregor benannten Jahrehunderte alten Gesänge sind das Wort Gottes, The Dark Side Of The Chant ganz bestimmt nicht. - Florian Brettschneyder