Ein letzter Sommer

Steve Tesich, Heidi Zerning

Buch, Gebunden
Ausgabe vom November 2005
Verkaufsrang: 2129 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783036951379
ASIN: 3036951377 (Amazon-Bestellnummer)
Ein letzter Sommer - Steve Tesich, Heidi Zerning
Ja, es ist wahr: Daniel Price hat den Kampf seines Lebens verloren, 1960, in East-Chicago. Er hat die Zukunft seines Trainers verspielt, der eigentlich schon keine Zukunft mehr hatte. Und er hat es auf die leichtsinnigste Art und Weise getan - obwohl er seinen Gegner beim Ringen schon längst in die Knie gezwungen hatte. Er hat sich einlullen lassen von dessen Lächeln, hat die Warnungen in den Wind geschlagen, die sein Trainer ihm vom Rand her entgegen gerufen hatte. Jetzt ist er zu Hause und wird von seinem Vater mit dem selben merkwürdigen Lächeln empfangen, das ihm zeigt, dass auch er und sein Erzeuger Gegner sind. Auch wenn seine Freunde Larry und Billy die Niederlage herunterspielen, so ist doch allen klar: Jetzt muss sich Price dem Kampf des Lebens stellen und selbst eine Zukunft finden, von der er nicht einmal weiß, wo er sie suchen soll.
Hierzulande, aber auch in seiner Heimat Amerika wurde der gebürtige Jugoslawe Steve Tesich (Abspann) vor allem für seine teils Oscar-prämierten Drehbücher für Filme wie Breaking Away und Garp und wie er seine Welt sah bekannt - oder eben nicht bekannt, denn der Ruhm von Drehbuchautoren blüht ja eher im Verborgenen. Dies ist umso erschreckender, als Ein letzter Sommer von 1982 ein ganz und gar wunderbarer Roman ist, in dem jeder Satz auf erschütternde Art und Weise wahr und wahrhaftig ist, das man gar nicht mehr aufhören kann und will mit dem Lesen. Ein letzter Sommer ist ein Buch vom Ende der Kindheit, von Träumen, die platzen und von Lebenswegen, die mit der einmal eingeschlagenen Richtung nur scheitern können. Aber Ein letzter Sommer ist mehr. Ein letzter Sommer ist ein Klassiker der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur, ein Meisterwerk eines Autors, der leider schon 1996 verstorben ist. Allzu gerne hätte man Jahr für Jahr wieder etwas neues von ihm gelesen. Denn man merkt auf jeder Seite von Ein letzter Sommer: Steve Tesich hätte noch viel mehr zu sagen gehabt. -Stefan Kellerer